Ärger über Förder-Aus für Oberleitungs-Lkw
Archivmeldung vom 06.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićZwei Landesverkehrsminister kritisieren das nahende Ende der Bundesfinanzierung von Teststrecken für Oberleitungs-Lkw scharf.
"Bei allem Verständnis für die angespannte Haushaltslage ist es fatal,
das Projekt Ende des Jahres einfach auslaufen zu lassen", sagte
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Claus Ruhe Madsen (CDU) zu einem
Pilotprojekt in seinem Bundesland dem "Spiegel". "Wir wollen
technologieoffen mögliche klimaschonende Lösungen erproben, aber der
Bund schiebt dem ganzen hier einen Riegel vor."
Der
baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann bedauert
ebenfalls das Auslaufen der Projektförderung durch das
Bundeswirtschaftsministerium, die es bislang auch für eine Teststrecke
im badischen Murgtal gibt. "Die Oberleitungstechnik hat gezeigt, dass
sie funktioniert und ihren Beitrag zur Dekarbonisierung des schweren
Nutzfahrzeugverkehrs leisten kann", sagte der Grünenpolitiker dem
"Spiegel". "Die Fortführung beziehungsweise der Ausbau der
Forschungsprojekte wäre ein positives Signal des Bundes für
Technologieoffenheit in Bezug auf die Dekarbonisierung des schweren
Straßengüterverkehrs gewesen."
Die Ende 2024 auslaufenden
Pilotprojekte sollen Aufschluss darüber geben, ob mithilfe von
Oberleitungen auch schwere Lkw den Sprung ins Elektrozeitalter schaffen
und so klimafreundlich angetrieben werden können. Ein drittes Projekt
auf der Autobahn 5 in Hessen hat noch eine Laufzeit bis Mitte 2025. Ein
Sprecher des Bundeswirtschaftsministeriums teilte mit, die Tests seien
als Forschungsprojekte von Anfang an zeitlich begrenzt gewesen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur