Organspende: Bahr fordert Sonderkontrolleure in Kliniken
Archivmeldung vom 25.08.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVor dem Treffen mit Vertretern von Ländern und Ärzteschaft wegen der Manipulationsfälle bei der Organspende am Montag in Berlin hat Bundesgesundheitsminister Daniel Bahr (FDP) Sonderkontrolleure in den Kliniken gefordert. "Wir brauchen ein Mehr-Augen-Prinzip bei der Vergabe von Spender-Organen, damit noch eine unabhängige Person, die nicht Teil der Abläufe der Transplantation ist, alles prüft", sagte Bahr der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Diese Person solle unmittelbar der Klinikleitung unterstellt sein, damit auch die Klinikleitung direkt Verantwortung trage.
Bahr forderte zudem, dass das Personal in den Prüfkommissionen aufgestockt werde, damit die "gesetzlich vorgesehenen unangemeldeten Prüfungen nun auch in den Krankenhäusern beginnen".
Der Gesundheitsminister sieht die Kernkompetenz bei der Organspende weiterhin bei den Ärzten. "Da es bei der Organvergabe im Kern immer um medizinische Entscheidungen geht, können diese nur von Medizinern gefällt werden." Er habe Vertrauen in die vielen Ärzte, die täglich ihre Arbeit korrekt machten. "Aber ich bin stinksauer über die Vorfälle in Göttingen und Regensburg. Da wurde gegen die Regeln verstoßen und damit Misstrauen gegen die Organspende insgesamt ausgelöst. Jeder einzelne Mediziner, der manipuliert, schadet dem System. Derjenige, der sich nicht an die Regeln hält, handelt verantwortungslos gegenüber denen, um deren Leben es geht."
Quelle: Rheinische Post (ots)