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Merkel wünscht sich "mehr Mut" von den Menschen

Archivmeldung vom 11.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Angela Merkel (2015)
Angela Merkel (2015)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) wünscht sich "mehr Mut" von den Menschen. "Nicht Übermut oder Hasardeurstum. Das haben wir reichlich. Ich meine den Mut eines Menschen, der vorher die Dinge bis zum Ende durchdacht hat und sie dann auch durchhält", sagte Merkel der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Die Kanzlerin hält Mut auch für eine demokratische Tugend: "Mut, jemandem etwas direkt zu sagen. Mut, für etwas lange zu kämpfen." Merkel wies darauf hin, dass man aus der Geschichte lernen könne und sich nicht einfach abfinden dürfe mit Unrecht. "Wenn ich jetzt zum Beispiel so höre, die russische Annexion der Krim müsse man einfach akzeptieren, dann überlege ich: Was wäre denn passiert, wenn man damals so mit uns in der DDR umgegangen wäre, nach dem Motto, ist ja klar, dass Deutschland geteilt bleibt, daran wird sich nichts mehr ändern?"

Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hatte Anfang August geäußert, dass er befürchte, man müsse die Annexion der Krim zunächst als "dauerhaftes Provisorium" akzeptieren. Die Kanzlerin rief in dem Zusammenhang auch zu einem sorgsamen Umgang mit Sprache in der Politik auf. "Ich habe mich immer sehr bemüht, zu sagen: Leute, sprecht nie von `den` Griechen und `den` Italienern und `den` Franzosen. Seht immer den einzelnen Menschen."

So wie es faule und fleißige Deutsche gebe, geizige und solche, die gern teilten, "so müssen wir uns auch gegenüber anderen Ländern vor Stereotypen hüten". Merkel warnte, mit Sprache könne man Gefühle wecken, aus denen viel entstehen könne, "bis zur Gewalt". Die Kanzlerin rief dazu auf, sich Hass und Ressentiments entgegenzustellen: "Wenn jeder, der es merkt, gleich dagegen vorgeht, dann bewirkt das etwas."

Hintergrund

Fakt ist, dass sich die Bevölkerung der Krim in einem Referendum mit fast 97 % der Stimmen, bei einer enorm hohen Wahlbeteiligung von 83,1 %, klar und deutlich dafür entschieden hatte, der russischen Föderation beizutreten. Völkerrechtlich völlig korrekt, wurde die Krim – gemäß deren freier Willenserklärung und Antrags – in die russische Föderation aufgenommen, bestätigte der bekannte Staats- und Verfassungsrechtler Prof. Dr. Schachtschneider. Aber genau diese freie Selbstbestimmung der Völker scheint den Globalstrategen ganz offensichtlich nicht ins Konzept zu passen. Und da die Leitmedien fest in deren Händen sind, müssen diese auch im Sinne dieser Strippenzieher berichten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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