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Palmer zum Grünen-Aufschwung: "Wer da zu früh abhebt, landet ganz unsanft"

Archivmeldung vom 21.10.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.10.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Fabian Pittich
Boris Palmer / Bild: Björn Láczay, de.wikipedia.org
Boris Palmer / Bild: Björn Láczay, de.wikipedia.org

Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer von den Grünen, der auch Kandidat für den nächsten Parteirat ist, dem höchsten innerparteilichen Gremium der Grünen, hat seine Partei zur Bescheidenheit angesichts hoher Umfragewerte aufgerufen.

Angesichts anhaltend hoher Umfragewerte und mit Blick auf die quasi offizielle Kandidatur-Ankündigung von Renate Künast als Herausforderin von Berlins SPD-Bürgermeister Klaus Wowereit im kommenden Jahr meinte Palmer in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Freitag-Ausgabe): "Wir Grünen müssen sehr bescheiden auftreten, weil wir bisher nur Umfrageergebnisse in der Gegend von 30 Prozent vorweisen können. Die Sozialdemokratie hat in ihrer langen Geschichte dies auch schon wiederholt in Wahlen erreicht. Das ist ein entscheidender Unterschied." Die Grünen müssten "erst noch beweisen, dass uns das gelingt", sagte Palmer. "Ich sehe in diesen hohen Umfragewerten mindestens so viel Risiko wie Chancen. Wer da zu früh abhebt, landet ganz unsanft."

Mit Blick auf den Bund sagte Palmer, gehe er davon aus, dass Schwarz-Gelb 2013 wohl nicht wiedergewählt werde. "Und dann werden sich die alten Fragen stellen: Kann Rot-Grün eine eigene Mehrheit bekommen? Dafür benötigen wir als Grüne eine Strategie, um aus den guten Umfragen Stimmen zu machen. Klappt das nicht, wird die Regierungsbildung so schwierig, wie sie es im Fünfparteiensystem eben ist", meinte Palmer. Was dabei herauskomme, könne heute niemand sagen. "Sicher ist nur, dass wir uns auf das Regieren vorbereiten müssen, weil es 2013 auf uns ankommt."

Quelle: Leipziger Volkszeitung

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