"nd.DerTag": Linke-Vizevorsitzende Schubert weist Kritik des scheidenden Wahlkampfchefs Bank zurück
Archivmeldung vom 11.01.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithDie stellvertretende Linke-Vorsitzende Katina Schubert hat die Kritik des scheidenden Bundesgeschäftsführers Tobias Bank zurückgewiesen. Banks Vorwürfe entbehrten jeder Grundlage, sagte Schubert gegenüber der Tageszeitung "nd.DerTag". Bank, der zugleich Wahlkampfchef der Linken war, hatte seinen Rücktritt eingereicht, weil die Partei sich "fast alles auf Bewegungen außerhalb von Parlamenten sowie auf städtische Milieus" konzentriere und Wahlergebnisse scheinbar nicht mehr als Maßstab für politischen Erfolg sehe, wie es in einer Erklärung zum Rücktritt heißt. Gegenüber "nd" sagte Bank, er habe den Eindruck, nicht wenigen im Linke-Vorstand sei es wichtiger, "dass die Partei in Bewegungen vertreten und auf Demonstrationen mit ein paar Fahnen zu sehen ist". Zudem beklagt er, dass die im Vorstand mehrheitlich vertretene Strömung der Bewegungslinken "alle, die nicht ihrer Meinung sind, diskreditiert".
Katina Schubert, die gemeinsam mit Parteivize Ates Gürpinar kommissarisch Geschäftsführung und Wahlkampfleitung übernimmt, sagte der Zeitung, sie sehe die von Bank beschriebene Konfrontation im Parteivorstand nicht. "Wir sind eine plurale Linke und auch wenn ich hundert Prozent Reformerin bin, werde ich wie bisher unsere Partei im Ganzen vertreten. Für die Partei ist es lebensnotwendig mit Bewegungen, Gewerkschaften und Verbänden zusammenzuarbeiten", erklärte sie gegenüber "nd". Die Linke bleibe auch nach dem Weggang von Sahra Wagenknecht eine diskussionsfreudige Partei, "in der es weiter unterschiedliche Positionen - aber eben auch einen gemeinsamen Grundkonsens geben wird". Angesichts der anstehenden Wahlen plädiert Schubert dafür, "sich auf das Gemeinsame zu konzentrieren". Angesichts der jüngsten Enthüllungen zu rechtsradikalen Netzwerken sagte Schubert, die Linkspartei sei Teil eines gesellschaftlichen Bollwerks gegen den Rechtsruck. Bei den Wahlen 2024 von der EU bis zu den Kommunen gehe es um die Verteidigung der Demokratie.
Quelle: nd.DerTag / nd.DieWoche (ots)