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Autobahnchef kündigt Fernstraßen-Ausbau an

Archivmeldung vom 15.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Typische Baustelle auf einer Autobahn: Vor einem Jahr abgesperrt und einen Bagger hingestellt, danach arbeiten 2 Arbeiter an 5km Strecke... (Symbolbild)
Typische Baustelle auf einer Autobahn: Vor einem Jahr abgesperrt und einen Bagger hingestellt, danach arbeiten 2 Arbeiter an 5km Strecke... (Symbolbild)

Bild: Erich Westendarp / pixelio.de

Deutschlands Autobahnen sollen in den kommenden Jahren verstärkt saniert und ausgebaut werden. "Wir haben viele Jahre zu sehr von der Substanz gelebt und zu wenig investiert, aber jetzt holen wir den Rückstand auf", sagte der Chef der Autobahngesellschaft des Bundes, Stephan Krenz, der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Die Gesellschaft wurde im September 2018 gegründet und übernimmt Bau, Planung und Unterhalt der Autobahnen von den Ländern. Krenz, der sein Amt am 1. März angetreten hatte, kündigte weniger Schlaglöcher, sauberere Parkplätze, schnellere Bauarbeiten, weniger Staus und den teilweisen Ausbau auf sechs oder acht Fahrspuren an. Dafür stünde deutlich mehr Geld als früher zur Verfügung. "Die Mittel sind ausreichend", so der Autobahnchef. Er wolle Staus durch den Ausbau auf sechs bis acht Fahrstreifen auf einigen Streckenabschnitten und durch ein intelligentes Verkehrsmanagement reduzieren. Schon ab dem nächsten Jahr würden die Verkehrsleitzentralen stärker Staudaten austauschen, so Krenz.

Dadurch werde es möglich, bei Staus Autofahrer großräumig mithilfe der elektronischen Schilderbrücken über den Fahrbahnen umzuleiten. Staufreies Fahren sei grundsätzlich möglich, aber erst, wenn Autos autonom fahren könnten, so der Autobahnchef weiter. Als Vorteile der Zentralisierung der Autobahnverwaltung beim Bund nannte er: "Wir heben das Länderdenken auf, wir haben den deutschlandweiten Blick. Baustellen sollen künftig nicht mehr an Ländergrenzen enden. Wir können auch größere Bauabschnitte in Angriff nehmen und dadurch natürlich besser bauen", sagte Krenz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Ausbau und Fahrbahnerneuerung würden künftig "nach Wichtigkeit vorangetrieben" und nicht "nach Länderproporz"

. Man wolle "Kosten sparen, indem wir zum Beispiel zentral Geräte und Fahrzeuge in größeren Stückzahlen einkaufen. Und wir wollen innovativer werden, weil nicht 16 Länder mit begrenzten Mitteln an Verbesserungen forschen, sondern alle zusammen zentral", so der Autobahnchef weiter. Als Innovationen kündigte er verbesserten Lärmschutz und mehr Digitalisierung an. "So können Autobahnen mit digitaler Planung schneller und mit weniger negativen Überraschungen günstiger geplant und ausgebaut werden. Ich schätze, zehn Prozent Zeiteinsparung sind dadurch möglich", so Krenz. Die Autobahngesellschaft des Bundes werde trotz der bisherigen Verzögerungen wie geplant 2021 die Aufgaben von den Ländern übernehmen. Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES), die für die Verkehrsprojekte der Deutschen Einheit gegründet wurde, werde 2020 in die Autobahngesellschaft integriert. Einen Tarifvertrag erwartet der Autobahnchef im Herbst. Die 1.400 unterschiedlichen IT-Systeme würden aber nicht rechtzeitig integriert, räumte er ein. Die Forderungen Hessens nach einer eigenen Niederlassung wehrte er ab. "Das Standortkonzept steht", sagte Krenz der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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