Ramelow fordert Reform der Linken
Archivmeldung vom 19.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) hat den angekündigten Rückzug der Linken-Vorsitzenden Janine Wissler und Martin Schirdewan begrüßt. Es sei ein "absolut notwendiger Schritt", sagte er dem "Stern".
Gleichzeitig räumte er aber ein, dass die Entscheidung "zusätzliche
Unruhe schaffen und den Wahlkampf belasten" könnte. In Thüringen und
Sachsen werden am 1. Januar die Landtage gewählt. Ramelow übte Kritik an
der innerparteilichen Debatte in den vergangenen Monaten. Seit der
Europawahl sei der Druck auf Wissler und Schirdewan "massiv aufgebaut"
worden - "erst durch die Äußerungen von Gregor Gysi und Dietmar Bartsch -
und dann durch einige Landesverbände".
Der Ministerpräsident
forderte eine grundlegende Strukturreform der Partei. "Die neue Führung
kann nur ein Teil eines grundlegenden Neuanfangs der Partei sein", sagte
er. "Ein Austausch von Personen reicht nicht." Die Linke benötige eine
klare Führungs- und Handlungsstruktur, in die alle Landesvorstände
verbindlicher einbezogen sein müssten. "Bisher waren Parteivorstand, der
Parteirat und die Landesverbände auf verschiedenen Planeten unterwegs,
während die Bundestagsfraktion sich wie ein eigenes Sonnensystem
aufgeführt hat."
Quelle: dts Nachrichtenagentur