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Interne Chats zeigen Vernichtungsfantasien von NPD-Nachwuchs

Archivmeldung vom 31.05.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.05.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Angestellte der BRD sollen Passwörter und Zugänge nach belieben erhalten - Mißbrauch wird Türe und Tor geöffnet... (Symbolbild)
Angestellte der BRD sollen Passwörter und Zugänge nach belieben erhalten - Mißbrauch wird Türe und Tor geöffnet... (Symbolbild)

Bild: Antje Delater / pixelio.de

Tausende interne Chatnachrichten geben tiefe Einblicke in die Kommunikation und das menschenfeindliche Weltbild der "Jungen Nationalisten" (JN), Nachwuchsorganisation der neonazistischen Partei "Die Heimat" (früher NPD).

Darin beschimpfen die jungen Rechtsextremisten Menschen mit Migrationshintergrund, äußern sich antisemitisch und fordern "Euthanasie" für Menschen mit Behinderungen. Über die Verläufe aus mehreren Chatgruppen der "Jungen Nationalisten" berichtet der "Spiegel". 

Die Rechtsextremisten benutzen in den Chats etwa das "N-Wort", beschimpfen Menschen als "Kanacken" und schreiben "dieser dumme Jude", wenn es um den Thüringer Verfassungsschutzchef Stephan Kramer geht, der zuvor Generalsekretär beim Zentralrat der Juden war. Sie tauschen sich zudem darüber aus, was sie mit Stolpersteinen machen, den kleinen Gedenktafeln für NS-Opfer: "Gleich beim vorbeigehen draufgespuckt." Ein anderer will sie zertrümmern, er schickte zwei Hammer-Emojis. Ein anderer Chatteilnehmer postete ein Foto, auf dem eine Demonstration in Dortmund zu sehen sein soll, darauf zwei Männer im Rollstuhl, die sich gegen Nazis engagieren. Im Chat kommentierte das einer mit zwei Tränen lachenden Emojis, der nächste mit: "Alter, richtige Spastis", der dritte: "Jetzt oder nie, Euthanasie". 

Anderen gefiel das. Ein JNler teilte ein Foto von sich und ein paar "Kameraden", wie sie vermummt im Wald eine Regenbogenflagge verbrennen. Schnell kam im Chat eine Warnung: "Stabil. Aber Vorsicht, es ist tatsächlich strafbar Regenbogenfahnen zu verbrennen". Der JN-Bundesvorsitzende Sebastian Weigler intervenierte jedoch nicht. Auf Anfrage des "Spiegel", warum er solche mutmaßlich illegalen Aktionen nicht unterbindet, schrieb Weigler, er könne sich "nicht im Detail an einzelne Randbemerkungen" erinnern. Die JN sei gegen Gewalt. "Sofern es zu vermeintlichen Grenzüberschreitungen kommen sollte, werden diese entweder direkt in der Gruppe angesprochen, wie ihnen aus dem Verlauf an anderer Stelle bekannt sein dürfte, oder das direkte Einzelgespräch gesucht." Tatsächlich intervenierte bei solchen Vorgängen in den betreffenden Chats niemand.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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