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Lauterbach fordert deutliche Ausweitung der Quarantäne-Regelungen

Archivmeldung vom 16.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Karl Lauterbach (2019)
Karl Lauterbach (2019)

Bild: Eigenes Werk /OTT

SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat vor dem Treffen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) eine deutliche Ausweitung der Quarantäne-Regelungen gefordert. "Die Gesundheitsämter verlieren leider zunehmend die Funktion, die Infektion auszubremsen", sagte Lauterbach der Düsseldorfer "Rheinischen Post".

"Meines Erachtens sollten künftig Cluster-Quarantänen in den Vordergrund rücken." Damit würde sich der Quarantänekreis erweitern, sagte Lauterbach. "Bislang müssen nur die Erstkontakte von Infizierten in Quarantäne. So kommen wir nicht weiter."

Das Infektionsgeschehen ließe sich nur im erforderlichen Maß senken, wenn künftig auch die Zweitkontakte eines Clusters zu Hause blieben, sagte Lauterbach. "Tritt zum Beispiel in einer Klasse ein Infektionsfall auf, sollten künftig sofort alle Mitschüler sowie deren Eltern für fünf Tage in Quarantäne gehen, bis danach ein Negativtest vorliegt." Das könnte nach fünf Tagen mit einem Antigentest geschehen, so der SPD-Gesundheitsexperte. Lauterbach warnte vor Schulen als Pandemietreiber.

"Zusammen mit Beschlüssen der Länder zu einer Aufteilung des Unterrichts und der Anschaffung von Luftfiltergeräten, wo regelmäßiges Lüften nicht realistisch ist, können wir die Schulen als aktuelle Pandemietreiber wieder in den Griff kriegen", sagte Lauterbach. "Gelingt das nicht, werden wir die strengen Kontaktbeschränkungen voraussichtlich noch länger beibehalten müssen." Der Wellenbrecher-Shutdown habe das exponentielle Wachstum der Infektionen gestoppt. "Wir bekommen die Zahl der Infektionen mit den aktuellen Maßnahmen aber nicht ausreichend gedrückt."

Quelle: Rheinische Post (ots)


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