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IG Metall greift Arbeitgeber in Rentendebatte scharf an

Archivmeldung vom 04.11.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Jörg Hofmann Bild: Pressestelle IG Metall, on Flickr CC BY-SA 2.0
Jörg Hofmann Bild: Pressestelle IG Metall, on Flickr CC BY-SA 2.0

In der Diskussion um die Zukunft der Renten erhebt die IG Metall scharfe Vorwürfe gegen die Arbeitgeber. Der Gewerkschaftsvorsitzende Jörg Hofmann sagte der "Neuen Osnabrücker Zeitung", die Arbeitgeber versuchten, "die Menschen hinters Licht zu führen, indem sie immer wieder vor höheren Belastungen durch steigende Rentenbeiträge warnen".

Zugleich forderten die Arbeitgeber mehr private Vorsorge. Diese Belastungen müssten die Arbeitnehmer aber alleine tragen. Hofmann: "Das ist ein leicht durchschaubares Kostensenkungsmanöver der Arbeitgeber. Basis der Altersvorsorge muss aber die paritätisch bezahlte gesetzliche Rentenversicherung bleiben. Alle Menschen brauchen auskömmliche Renten und nicht nur die, die zusätzlich vorsorgen können."

Der IG-Metall-Chef rief zugleich dazu auf, sich Populisten entgegen zu stellen. Er kritisierte, Populisten hätten nur deshalb so viel Zulauf, "weil sie die Menschen glauben machen, man könne sich von Umbrüchen wie der Globalisierung oder der Digitalisierung abkoppeln". Es sei deshalb mit Blick auf die Bundestagswahl eine Riesenaufgabe, klarzumachen: "Es gibt auch in einer sich rasant verändernden Welt Verlässlichkeit." Nicht nur die Politik müsse den Menschen Abstiegsängste nehmen und soziale Absicherungen verbessern. "Das ist auch eine große Herausforderung für uns als Gewerkschaften."

Mit Blick auf die Digitalisierung der Arbeitswelt und sich verändernde Tätigkeitsprofile forderte Hofmann: "Unser Bildungs- und Ausbildungssystem muss dringend neu aufgestellt werden." Immer mehr Beschäftigte müssten sich während ihrer Erwerbstätigkeit mindestens einmal neu orientieren. "Wir fordern deshalb, dass Bildung und Weiterbildung für jeden Beschäftigten rechtlich abgesichert werden. Davon sind wir, trotz vieler Reden über lebenslanges Lernen, leider noch weit entfernt."

An den Gesetzgeber appellierte Hofmann, den Rahmen setzen: "Zum Beispiel, indem er Schulen und Berufsschulen für eine zweite Ausbildung oder Weiterbildung öffnet und fit macht und indem er für die materielle Absicherung der Menschen sorgt." Die Tarifpartner, so Hofmann weiter, sollten Freistellungen oder Teilzeitlösungen ermöglichen. Darauf müsse jeder Einzelne einen tarifvertraglichen Anspruch haben.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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