Kubicki: Neue liberale Partei "nicht ernst zu nehmen"
Archivmeldung vom 01.09.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtFDP-Vize Wolfgang Kubicki hat die Ankündigung früherer FDP-Politiker, eine neue liberale Partei zu gründen, als unerheblich bewertet. "Diese Gruppierung ist nicht ernst zu nehmen", sagte er der "Welt" (Online Sonntag, Print Montag). Die schleswig-holsteinische FDP zeige, dass ein "linksliberaler `Relaunch` völlig überflüssig" sei. Daher mache ihm die geplante Neugründung "keine großen Sorgen".
Insgesamt sollen 35 frühere FDP-Anhänger der Initiative angehören, die ihre Pläne unmittelbar vor der Landtagswahl in Sachsen bekannt gab. "Wir sehen, unabhängig vom Wahlergebnis in Sachsen, unser Verständnis von Liberalismus in der Partei nicht vertreten", sagte der frühere Vize-Parteichef der Hamburger FDP, Najib Karim, der "Welt" (Online: Samstag). Ende September solle es einen Gründungsparteitag geben.
Mitinitiator ist der frühere Zweite Hamburger Bürgermeister Dieter Biallas. Beide galten in der FDP als Anhänger des sozialliberalen Flügels der Partei, der sich in den vergangenen Jahren in der früheren Regierungskoalition im mit der Union im Bund nicht ausreichend vertreten gefühlt hatte.
Kubicki: FDP ist auf Stammwählerschaft reduziert
Für den stellvertretenden FDP-Bundesvorsitzenden Wolfgang Kubicki ist die FDP auf ihre Stammwähler reduziert. "Wir sind, das zeigt die Sachsenwahl erneut, auf unsere Kernwählerschaft reduziert. Die Menschen in Wartestellung haben noch nicht genug Vertrauen in die neue Führung", sagte Kubicki in einem Interview mit der "Leipziger Volkszeitung" (Montag-Ausgabe). Entscheidend, so Kubicki, "sind die Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und in Nordrhein-Westfalen, ein halbes Jahr vor der Bundestagswahl. Wenn die mit Niederlagen enden, dann dürfte der Wiedereinzug der FDP in den Bundestag ausgeschlossen sein."
Die in Hamburg geplante Abspaltung in der FDP wertet Kubicki als Spätfolge eines internen Führungsstreites. "Deren Markenkern ist die Enttäuschung. Das ist keine gute Grundlage, um ein positives Menschen- und Weltbild zu verbreiten." Er gebe dieser Gruppierung "Null Chancen". Er sage das, obwohl "ich im Inneren meines Herzens ein Sozialliberaler bin".
Quelle: dts Nachrichtenagentur