Seehofer will notfalls über Bayern-Wahl 2018 hinaus amtieren
Archivmeldung vom 03.06.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer bayerische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Horst Seehofer schließt ausdrücklich nicht aus, über die Bayern-Wahl 2018 hinaus im Amt zu bleiben. Zwar sei sein Idealplan, sich nach dieser Wahlperiode zurückzuziehen, sagte Seehofer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Aber im Leben gibt es immer wieder mal Umstände, die ein Abweichen von Idealplänen erzwingen." So könnten Umstände eintreten in der Entwicklung eines Landes, die vorher niemand auf der Rechnung gehabt habe. "Aber mein primäres Ziel bleibt, dass wir 2018 eine geordnete Übergabe hinbekommen." Über den Spitzenkandidaten für die Bayern-Wahl werde nach der Bundestagswahl im kommenden Jahr entschieden.
Zugleich wandte sich Seehofer gegen eine Fortsetzung der großen Koalition auf Bundesebene über 2017 hinaus. "Große Koalitionen sind auf Dauer nicht gut für das Land. Das zeigt gerade auch das österreichische Beispiel", sagte er. "Ich möchte, dass Union und SPD ihre Arbeit vernünftig beenden, aber ich möchte keine Fortsetzung der großen Koalition." Seehofer korrigierte seine Einschätzung, dass die Union bei der nächsten Bundestagswahl die absolute Mehrheit erzielen könne. "Mit den aktuellen Umfragewerten würde es nicht einmal für eine große Koalition reichen", sagte er. "Aber wir können den Negativtrend umkehren und an dem Ziel arbeiten, die Union wieder an die 40 Prozent heranzuführen. Dann kann man sich den Koalitionspartner aussuchen."
Zwischen FDP und Grünen ließ Seehofer keine Präferenz erkennen. "Ach, die sollen sich selber so stark machen, wie sie können. Aber nicht mit meiner Hilfe", sagte er. "Ich bin keine Hebamme für andere Parteien."
Quelle: dts Nachrichtenagentur