Lindner will bei Darlehen für Bahn und Autobahn kein Risiko eingehen
Archivmeldung vom 13.07.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) will bei den in der Koalition vereinbarten Infrastrukturdarlehen kein Risiko eingehen. "Die Darlehensvergaben an Bahn und Autobahngesellschaft gehören zu den Vorschlägen des Kanzleramts, um den noch bestehenden Handlungsbedarf von acht Milliarden Euro zu schließen", sagte Lindner der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" (FAS). "Ob und was möglich ist, steht aber ausdrücklich unter einem Prüfvorbehalt."
Er werde einen externen Gutachter und den externen Wissenschaftlichen
Beirat seines Ministeriums damit befassen. "Verfassungsrechtliche
Risiken und unwirtschaftliche Entscheidungen schließe ich aus", so
Lindner.
Die Unterhändler von SPD, FDP und Grünen hatten sich am
vorigen Freitag nach langen Verhandlungen auf einen Haushalt für 2025
geeinigt. Die Idee, Zuschüsse für die Infrastruktur zu ersetzen, hatte
die Einigung überhaupt erst möglich gemacht, weil die verbliebene Lücke
anders nicht gestopft werden konnte.
Für den Fall, dass sich der
Weg nicht als tragfähig erweise, "werden wir eine andere Lösung finden
müssen", fügte Lindner hinzu. "Bis zum Ende der Haushaltsberatung Ende
November steht in jedem Fall weitere Arbeit an, da ja auch Zahlen etwa
zur wirtschaftlichen Entwicklung noch aktualisiert werden müssen."
Lindner
erklärte, er betrachte es nicht als Vorwurf, wenn man ihn als
haushaltspolitischen Falken ansehe. "Ich bin aber nicht der bornierte
Ideologe, zu dem mich die Befürworter uferloser Staatstätigkeit machen
wollen. Ich nutze gerne die Flexibilität, die es gibt, um Probleme zu
lösen", sagte der FDP-Chef. "Aber alles im Rahmen der Verfassung."
Quelle: dts Nachrichtenagentur