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IG Metall fordert Förderung nur für wenige Standard-Wärmepumpen

Archivmeldung vom 02.05.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.05.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Jörg Hofmann (2021)
Jörg Hofmann (2021)

Bild: Eigenes Werk /SB

IG-Metall-Chef Jörg Hofmann fordert die Bundesregierung zu Nachbesserungen bei der Wärmewende auf und mahnt eine Standardisierung bei Wärmepumpen an. Hofmann sagte der "Bild am Sonntag": "Heute wird gefördert, egal was sich der Bauherr aussucht. Bis zum Kleinkraftwerk kann man sich alles in den Vorgarten stellen. Der Staat muss seine Förderpolitik anpassen."

Damit die Wärmewende klappe, "brauchen wir eine Standardisierung bei Modellen und eine Rationalisierung beim Einbau", so der Gewerkschaftschef. Die Struktur des Handwerks müsse sich ändern, wenn es eine Rolle bei der Installation der Wärmepumpen spielen wolle. "Sonst werden sie überrollt von industriellen Großanbietern", warnte Hofmann. Der Verkauf des Wärmepumpenherstellers Viessmann in die USA zeige das Risiko, wenn der Staat Technologien fördere "ohne ausreichende industrielle Basis in Europa".

Dann drohe die Abwanderung dorthin, "wo die großen Player schon heute global sind". Hofmann zeigte sich vorsichtig optimistisch, dass es bei den Wärmepumpen die Bereitschaft gebe, "die Standorte von Viessmann auf längere Zeit abzusichern, das ist gut so". Bei der Photovoltaik sei das nicht der Fall gewesen. Nachdrücklich warnte der IG-Metall-Vorsitzende vor einer Deindustrialisierung Deutschlands: "Es besteht die echte Gefahr, dass Deutschland vom Innovationsmotor zur Werkbank der Welt wird ." Der deutsche Maschinenbau sei dabei, seine Vorreiterstellung zu verlieren. "Es gab mal Zeiten, in denen es weltweit kaum eine Werkshalle ohne deutsche Technik gab", so Hofmann.

Für die Herstellung von Batterien, Solaranlagen oder Halbleitern seien deutsche Maschinen unverzichtbar gewesen. Jetzt baue Intel eine Chip-Fabrik in Magdeburg und Northvolt plane ein Batterie-Werk bei Heide, doch die Produktionsstätten würden voraussichtlich vor allem mit asiatischen Maschinen bestückt. Als Konsequenz forderte Hofmann eine Kehrtwende bei der EU-Förderpolitik: "Wir brauchen auch bei der Industrieproduktion eine Zeitenwende. Die EU unterstützt die Ansiedlung von Batteriezell- oder Halbleiterfabriken mit viel Geld. Allerdings müssen diese Subventionen künftig daran gebunden werden, dass in diesen Fabriken europäische Produktionsanlagen stehen. Sonst werden Deutschland und Europa abgehängt." Dann fände in Asien oder Nordamerika die Entwicklung statt, dann gebe es dort die guten Arbeitsplätze.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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