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Umweltökonomin kritisiert Forderung nach Autokaufprämie

Archivmeldung vom 06.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)
Warnen, kritisieren und Fingerzeig (Symbolbild)

Bild: Cornerstone / pixelio.de

Die Umweltökonomin Claudia Kemfert hat die von der Automobilindustrie geforderte Kaufprämie als "ökologisch und ökonomisch unsinnig und sozial ungerecht" kritisiert. Statt einer Autokaufprämie schlägt sie eine Mobilitätsprämie pro Kopf vor, zum Beispiel in Form eines Gutscheins, sagte Kemfert dem Nachrichtenportal Watson.

"Dann könnte jeder selbst entscheiden, ob er sie für einen E-Autokauf, eine Bahncard, eine Jahreskarte des ÖPNV oder Carsharing einsetzen möchte", sagte die Leiterin der Abteilung für Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) dem Portal. Die Kaufprämie für fossile Verbrennungsmotoren "würde den Klimaschutz zehn Jahre nach hinten werfen, statt zehn Jahre nach vorne bringen", kritisierte Kemfert.

Die Prämie behindere den "Umstieg auf eine zukunftsweisende Autobranche – dabei wäre diese auch für die Beschäftigten in der Branche selbst nötig". Im Verkehr der Großstädte zeigten sich durch die Corona-Pandemie laut Kemfert bereits zwei Effekte: "Der Fahrradverkehr nimmt zu, aber gleichzeitig nimmt die Nutzung des ÖPNV ab. Die öffentlichen Verkehrsbetreiber müssten eigentlich statt der Automobilbranche am Verhandlungstisch sitzen und Hilfe bekommen", sagte Kemfert. Zudem nutzten Autofahrer ihr Auto zurzeit vor allem allein und auf mittleren Strecken. "Da müssen Antworten gefunden werden für die Zeit nach der Pandemie."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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