FDP will Corona-Untersuchungsausschuss im nächsten Bundestag
Die FDP will in der nächsten Wahlperiode im Bundestag einen Untersuchungsausschuss zu Corona vorschlagen. "Wir würden dann auch Vertreter aller 16 Bundesländer vorladen und zu ihren Corona-Verordnungen befragen", sagte der Fraktionsvorsitzende Christian Dürr auf Anfrage der "Welt".
In der aktuellen Legislaturperiode hatten sich die Liberalen noch für
eine Enquete-Kommission zur Aufarbeitung der Pandemie ausgesprochen.
Eine solche sei angesichts der neuen Enthüllungen über Maskendeals und
die politische Einflussnahme auf das Robert-Koch-Institut (RKI) aber
nicht mehr ausreichend, sagte FDP-Gesundheitspolitiker Andrew Ullmann.
Derweil
gibt die SPD ihrem Ex-Koalitionspartner die Schuld daran, dass die
Ampel-Gespräche über die Einsetzung einer Enquete gescheitert sind. "Die
FDP hat sich einer umfassenden Aufarbeitung von Anfang an verweigert",
sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese.
Nachdem
sich Sozialdemokraten und Liberale nicht darüber einigen konnten, in
welcher Weise die Länder an der Enquete mitwirken sollten, hatte die SPD
im Gesundheitsausschuss kurz vor dem Ampel-Aus einen letzten Vorschlag
gemacht: Das geplante neue "Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit"
(BIÖG) könnte mit Unterstützung des Robert-Koch-Institutes (RKI), des
Sachverständigenrates Gesundheit & Pflege und unabhängiger
Sachverständiger bis Juni 2025 eine Evaluation der Pandemie erstellen.
"Es
sollen dabei nicht nur Krankheitslasten beleuchtet werden, sondern auch
Fragen der seelischen Gesundheit und eventuelle Folgewirkungen der
Nicht-Inanspruchnahme medizinischer Leistungen sowie postinfektiöse
Erkrankungen oder Nebenwirkungen von Schutzimpfungen", steht in einem
Änderungsantrag, über den die "Welt" berichtet und der auch von den
Grünen unterstützt wurde.
Doch die FDP zog nicht mit. "Ich hätte
nichts gegen eine Corona-Aufarbeitung durch das BIÖG gehabt, solange es
parallel auch eine parlamentarische Aufarbeitung gegeben hätte", sagte
Dürr. "Als Ersatz dafür halte ich eine BIÖG-Aufarbeitung aber für
ungeeignet, da die Exekutive sich dann selbst kontrolliert hätte."
Quelle: dts Nachrichtenagentur