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Lauterbach: SPD will Lage neu bewerten

Archivmeldung vom 20.11.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Karl Lauterbach Bild: karllauterbach.de
Prof. Dr. med. Dr. sc. (Harvard) Karl Lauterbach Bild: karllauterbach.de

Die SPD will nach dem Scheitern der Jamaika-Sondierungen die politische Situation nach Aussagen ihres stellvertretenden Bundestagsfraktionschefs Karl Lauterbach neu bewerten. "Die Lage ist verfahren. Die große Koalition wurde abgewählt und die Gründe gegen ein erneutes Bündnis haben sich nicht verändert. Es wäre jedoch respektlos gegenüber dem Wähler, wenn wir die Lage nicht neu bewerten würden", sagte Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger".

Es bringe nichts, als SPD in Schadenfreude zu verharren. Es gehe gerade jetzt auch darum, dass die AfD nicht von der Entwicklung profitiere. Allzu große Hoffnungen, mit der Union noch einmal eine Koalition zu bilden, macht sich Lauterbach allerdings nicht. "Die Voraussetzungen sind sehr schlecht."

Seine Partei habe mit den dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen nicht gerechnet. "Wir wurden überrascht. Ich ging davon aus, dass die Beteiligten einen Kompromiss finden werden, wenn auch nur einen schlechten." Die Verantwortung für die Lage sieht er bei der Kanzlerin. "Merkels Autorität war schon vor den Verhandlungen angeschlagen. Sie hat dann den Fehler gemacht, dass sie das nicht mit einem besonderen Einsatz kompensiert hat." Lauterbach prophezeit Merkel das baldige politische Aus. "Es ist beinahe schon makaber mitanzusehen, wie rasch der Verfall der Kanzlerin fortgeschritten ist. Niemand traut ihr mehr zu, eine weitere Kanzlerschaft auszufüllen." Das Verhalten Christian Lindners, der in der Nacht den Abbruch der Verhandlungen im Alleingang verkündet hat, bezeichnet Lauterbach als arrogant. "Lindners oberstes Prinzip ist stets die Selbstvermarktung. Das Ich steht im Vordergrund."

Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)

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