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Strompreis-Anstieg belastet Geringverbraucher besonders stark

Archivmeldung vom 16.08.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.08.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de
Bild: Thorben Wengert / pixelio.de

Haushalte mit geringem Energieverbrauch sind einer Verivox-Studie zufolge beim Anstieg der Strompreise in den vergangenen fünf Jahren besonders stark belastet worden. Das berichtet die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Donnerstagausgabe) unter Berufung auf eine Datenanalyse des Online-Vergleichsportals. Hintergrund: Stromtarife bestehen meist aus einem festen Grundpreis und einem Arbeitspreis pro verbrauchter Kilowattstunde (kWh).

In einem Fünf-Jahres-Vergleich hat Verivox ermittelt, dass der Grundpreis deutlich stärker gestiegen ist als der Arbeitspreis. Das heißt: Je mehr ein Haushalt verbraucht, desto geringer fällt die Preis-Steigerungsrate aus. Ein Ein-Personen-Haushalt mit einem jährlichen Verbrauch von 1500 Kilowattstunden zahlt nach Angaben von Verivox im bundesweiten Durchschnitt derzeit etwa 531 Euro für Strom - 8,2 Prozent mehr als im Januar 2013. Dagegen stiegen bei einem Jahresverbrauch von 6000 kWh die Kosten um lediglich 5,6 Prozent. Noch deutlicher werde das Phänomen bei einem sehr hohen Verbrauch von 10.000 kWh, der laut Verivox etwa bei einer Familie mit einer Sauna oder einem Swimmingpool entstehen kann. Hier gebe es gerade einmal einen Anstieg um 2,3 Prozent auf 2933 Euro pro Jahr. Zur Begründung verweist Verivox auf die massiv gestiegenen Grundkosten der Netzbetreiber.

"Viele Versorger haben den Grundpreis als versteckte Preisschraube entdeckt und erhöhen oftmals unverschämt", sagte Grünen-Fraktionsvize Oliver Krischer der WAZ. "Die Zeche zahlen Geringverbraucher von Strom, die oftmals auch Geringverdiener sind." Als vorbildlich bezeichnete Krischer Energieanbieter, die den Grundpreis abgeschafft haben und die Betriebskosten auf die verkaufte Kilowattstunde umlegen. "Das sollte Vorbild für die gesamte Branche sein", sagte Krischer.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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