FDP-Pläne für autofreundliche Innenstädte stoßen auf Kritik
Archivmeldung vom 12.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBelit Onay, Oberbürgermeister von Hannover und Mitglied des Parteirats der Grünen, kritisiert FDP-Pläne für autofreundlichere Innenstädte scharf. "Es ist ein gefährlicher Irrglaube, dass man mit mehr Autoverkehr mehr wirtschaftliche Stärke in den Innenstädten schafft", sagte Onay den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Ein entscheidender Hebel für die Wiederbelebung der Innenstädte sei die Verkehrswende.
"Eine Politik rein für das Auto bedeutet eine Gefahr für den Standort
und Einzelhandel. Das zeigen Studien, und das ist auf kommunaler Ebene
eigentlich auch parteiübergreifend Konsens - etwa im Deutschen
Städtetag", sagte der Grünen-Politiker weiter. Kunden bekomme man nur in
die Innenstädte, wenn es dort Orte gebe, an denen man sich gern
aufhält, etwa Gastronomie, Spielplätze, kühle, schattige Orte. "Die
Konkurrenz ist der Onlinehandel", sagte Onay, "und da bestehen die
Innenstädte nur, wenn die Leute gern dort sind."
Gerade
Innenstädte mit überregionaler Bedeutung müssten zwar auch mit dem Auto
erreichbar bleiben, aber das heiße nicht mehr Parkflächen und mehr
Durchgangsverkehr. "Das sind vergebene Ressourcen."
Onay
reagierte damit auf einen Vorstoß der FDP. Laut "Bild am Sonntag" will
die Parteispitze am Montag ein Papier mit einer Reihe von Maßnahmen
beschließen, die das Autofahren in Innenstädten attraktiver machen
sollen, etwa kostenloses Parken oder eine Park-Flatrate.
Quelle: dts Nachrichtenagentur