Save the Children: Kindeswohl bei Asylleistungskürzungen bedroht
Archivmeldung vom 05.09.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Kinderrechtsorganisation Save the Children appelliert an die Bundesregierung, Leistungen für Familien und Kinder auch in sogenannten "Dublin-Fällen" nicht auf null zu setzen.
"Die Familien leben ohnehin schon in Sammelunterkünften, wo
Rückzugsräume, Möglichkeiten zum Spielen und der Zugang zu Hilfesystemen
und psychosozialer Unterstützung stark eingeschränkt sind", sagte
Janneke Stein, Asylrechtsexpertin der Organisation, den Zeitungen der
Funke-Mediengruppe (Donnerstagausgaben). "Wenn dann noch
Leistungskürzungen dazukommen und Familien schlicht gar kein Geld mehr
haben, ist das Kindeswohl akut bedroht."
Selbst wenn es da nur um
wenige Wochen bis zur Ausreise gehen sollte, sagte Stein weiter, sei
das im Leben eines Kindes "katastrophal". Save the Children fordert
deshalb, dass es keine Leistungskürzungen für Kinder und Familien geben
dürfe. "Und wir hoffen dringend auf mehr Besonnenheit in der Debatte",
sagte sie. "Menschen- und Kinderrechte dürfen nicht ignoriert werden,
nur weil die Diskussion gerade aufgeladen ist."
Dublin-Fälle sind
Fälle von Geflüchteten, für deren Asylverfahren ein anderer
europäischer Staat zuständig ist. Hat der zuständige Staat einer
Überführung der Person zugestimmt, sollen die Betroffenen künftig bis
zur Ausreise in Deutschland keine weiteren Leistungen erhalten. Das
hatte die Ampel-Koalition als Teil eines "Sicherheitspakets" in der
vergangenen Woche beschlossen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur