Ex-Umweltministerin Hendricks für Angebote an Verursacher von Brandrodungen
Archivmeldung vom 23.08.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie SPD-Umweltpolitikerin Barbara Hendricks hat sich für wirtschaftliche Angebote an Länder im Amazonasgebiet ausgesprochen, um Brandrodungen zu stoppen.
Die ehemalige Bundesumweltministerin sagte am Freitag im rbb-Inforadio, selbstverständlich sei ein Land für seine natürlichen Ressourcen selbst verantwortlich. Allerdings seien die Regenwälder "die grüne Lunge der ganzen Welt, und als Weltgemeinschaft sind wir angewiesen auf diese Regenwälder. Wir können ... nur Angebote machen, wir können jetzt nicht die Brasilianer zwingen, etwas zu tun, das wäre tatsächlich sowas wie Kolonialismus oder Imperialismus, das geht nicht."
Vielmehr müsse man für Vernunft werben. "Ich weiß nicht, ob das mit Herrn Bolsonaro gelingt. Ich habe an anderer Stelle schon mal gesagt, dass ich ihn für einen halbirren Rechtsradikalen halte, aber man muss trotzdem versuchen, mit ihm zu verhandeln."
"Aus Sicht derer, die dort den Regenwald vernichten wollen, hat das wirtschaftliche Gründe", so Hendricks. "Die wollen eben das Holz verwerten, und die wollen anschließend zum Beispiel Soja anbauen. Genau an der Stelle muss man sie packen und ihnen ein Angebot machen, das auch wirtschaftlich vernünftiger ist als das, was sie jetzt tun."
Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)