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SZ: Bundesregierung hält überwiegende Zahl der Rentner für "gut versorgt"

Archivmeldung vom 17.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/dezignus.com / pixelio.de

Trotz der teilweise niedrigen gesetzlichen Altersbezüge sind die allermeisten Rentner in Deutschland "überwiegend gut versorgt". Das stellt der fünfte Alterssicherungsbericht der Bundesregierung fest, der der "Süddeutschen Zeitung" vorliegt. Demnach verfügen Ehepaare und Alleinstehende, die 65 Jahre oder älter sind, im Durchschnitt über ein Haushaltseinkommen von 1.818 Euro netto im Monat.

Laut dem Bericht gibt es aber große Unterschiede: Alleinstehende Frauen in dieser Altersgruppe haben mit durchschnittlich 1.292 Euro eher weniger Geld zum Ausgeben. Bei männlichen Singles sind es schon 1.560 Euro, bei Ehepaaren sogar 2.433 Euro.

Die Untersuchung, die das Bundesarbeitsministerium alle vier Jahre erstellt, ist Anfang der Woche zur Abstimmung in die anderen Ressorts verschickt worden. Aus dem 263 Seiten starken Regierungsdokument geht hervor, dass die gesetzliche Rente für die Versorgung der alten Menschen immer noch die größte Bedeutung hat. Etwa die Hälfte der Generation 65 plus profitiert aber bereits von betrieblicher oder privater Vorsorge. Außerdem belaufen sich ihre privaten Renten in den alten Ländern auf durchschnittlich 557 Euro bei Ehepaaren oder 371 Euro bei Alleinstehenden monatlich. Jedes dritte Ehepaar und jeder vierte Alleinstehende könne Zinsen von der Bank kassieren. Bei Verheirateten im alten Bundesgebiet seien das durchschnittlich 338 Euro im Monat, bei Singles 175 Euro.

Das Zahlenwerk beruht auf der neuen Erhebung "Alterssicherung in Deutschland". Dabei hat die Firma TNS Infratest Sozialforschung im Jahr 2011 fast 28.000 Personen befragt und deren Angaben auf die Gesamtbevölkerung hoch gerechnet.

In dem Bericht wird auch vor einer zunehmenden Altersarmut gewarnt. Die Senkung des Rentenniveaus von derzeit 51 auf 43 Prozent des durchschnittlichen Nettolohns im Jahr 2030 führe insbesondere bei Geringverdienern zu einem steigenden Altersarmutsrisiko. "Selbst Geringverdiener, die jahrzehntelang in das Rentensystem eingezahlt haben, werden am Ende ihres Erwerbslebens kein auskömmliches Einkommen aus der Rente haben", heißt es in dem Regierungsdokument. Gerade diese Gruppe sorgt der Studie zufolge bislang zu wenig vor: So haben von den gut 4,2 Millionen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit einem Bruttolohn von weniger als 1.500 Euro 1,8 Millionen weder eine betriebliche Altersversorgung noch einen Riester-Vertrag. Mehr als zwei Drittel von ihnen sind Frauen. Derzeit müssen nur 2,5 Prozent der mehr als 65-Jährigen von der staatlichen Grundsicherung im Alter leben.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) fürchtet, dass diese Quote deutlich wächst, wenn die Bundesregierung nichts unternimmt. Sie will deshalb Geringverdiener und Selbständige in Zukunft besser absichern. Wie dies am besten geschehen soll, ist in der schwarz-gelben Koalition umstritten. Nach SZ-Informationen wollen Spitzenpolitiker von Union und FDP versuchen, am Wochenende eine Kompromisslösung zu finden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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