Ramelow: Angesichts rechtsextremer Gewalt nicht "in die Knie gehen"
Archivmeldung vom 22.09.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Ministerpräsident von Thüringen, Bodo Ramelow, warnt davor, angesichts der rechtsextremen Gewalt in die Knie zu gehen. "Wenn wir jetzt vor den Sorgen in die Knie gehen, bekommen wir erst richtig Probleme", sagte Ramelow der "Frankfurter Allgemeinen Woche" (Freitag).
Es gebe einen "besonderen Resonanzboden" in Ostdeutschland, "weil hier fast keine Menschen fremder Herkunft leben", so Thüringens Ministerpräsident weiter. "Was die Menschen nicht kennen, bereitet ihnen in der Regel die größte Angst." Von 1945 bis 1948 seien in Thüringen 800.000 Menschen angekommen. Daran gemessen seien die 21.000, um die man sich jetzt kümmern müsse, eine überaus geringe Größenordnung. "Wir reden tatsächlich über Psychologie, nicht über Realitäten", so Ramelow. Die Frage sei nun: "Wie schaffen wir es, Weltoffenheit nicht nur zu formulieren, sondern zu leben. Und wie können wir der Bevölkerung das Signal geben: Ihr braucht keine Angst vor Abstieg zu haben, keine Angst vor Fremden. Ganz im Gegenteil, die Fremden brauchen wir sogar", sagte Ramelow.
Quelle: dts Nachrichtenagentur