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Bundeswirtschaftsministerium war in Kampagne der Agentur Flaskamp offenbar stärker einbezogen als bisher bekannt

Archivmeldung vom 31.08.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 31.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das von Michael Glos (CSU) geführte Bundeswirtschaftsministerium war in die kritisierte Kampagne der Agentur Flaskamp offenbar stärker einbezogen, als es bisher zugegeben hat. Dies ergibt sich aus der Antwort des Ministeriums auf Fragen der Obfrau der FDP-Bundestagsfraktion im Haushaltsausschuss, Ulrike Flach, und des Ausschuss-Vorsitzenden Otto Fricke, die dem "Kölner Stadt-Anzeiger" vorliegt.

Die Agentur Flaskamp war im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums an regionale Tageszeitungen - so auch an den "Kölner Stadt-Anzeiger" - heran getreten mit der Bitte, Veranstaltungen mit Vertretern des Ministeriums auszurichten und darüber zu schreiben. Als "Gegenfinanzierung" bot die Agentur Anzeigen im Wert von bis zu 40000 Euro an. Nachdem der "Kölner Stadt-Anzeiger" darüber berichtet hatte, distanzierte sich das Ministerium von der Agentur. Die Kampagne wurde mittlerweile storniert.
In der Regel erfolge "eine Zielvorgabe bereits in dem Ausschreibungstext", schreibt das Ministerium. "Cirka alle zwei Wochen findet ein Jour Fixe mit Mitarbeitern des Referates (Öffentlichkeitsarbeit) und der Agentur statt. Mitarbeiter des Kampagnenbüros nehmen von Zeit zu Zeit bei fachlicher Notwendigkeit an Referatsbesprechungen teil." Das Ministerium bestreitet indes, dass die Agentur öffentliche Veranstaltungen und Redaktionsbesuche durch Minister oder Staatssekretäre anbot und als Gegenleistung Anzeigen in Aussicht stellte. "Dies trifft nicht zu." Der Mitinhaber der Agentur, Jan Flaskamp, hatte das angebotene Koppelgeschäft hingegen bereits am 11. August in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur eingeräumt und von dem Fehler eines Mitarbeiters gesprochen.
In der Antwort des Ministeriums an die FDP-Politiker heißt es weiter, da im Rahmen der Kampagne keine Anzeigen geschaltet worden seien, sei auch "kein Schaden" für den Steuerzahler entstanden. Man habe der Agentur Flaskamp im Zusammenhang mit der Dialogtour "Impulse für Wachstum" als "Vorstufe zu einer fristlosen Kündigung" gleichwohl eine "Abmahnung ausgesprochen". Im Übrigen sei die Arbeit der Agentur "ohne Beanstandungen" gewesen. Das Ministerium entlohnt sie in diesem und im nächsten Jahr mit 565000 Euro.

Quelle: Pressemitteilung Kölner Stadt-Anzeiger

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