Slomka will nach Gabriel-Interview keine Entschuldigung
Archivmeldung vom 29.11.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZDF-Moderatorin Marietta Slomka verzichtet auf eine Entschuldigung von SPD-Chef Sigmar Gabriel für das umstrittene Interview im "heute journal" am Donnerstagabend. Das sei genauso wenig notwendig, wie sich Journalisten für kritische Fragen entschuldigen müssen, sagte Slomka der "Bild-Zeitung" (Samstagausgabe). In Zeiten einer Großen Koalition sei es besonders wichtig, "dass Kritiker, Abweichler und Minderheitsmeinungen zumindest über die Medien noch Gehör finden", so Slomka.
Im Interview mit dem ZDF hatte Gabriel der Moderatorin des "heute journals" vorgeworfen, sie würde SPD-Interviewpartnern häufiger "das Wort im Munde umdrehen". Verfassungsrechtliche Bedenken gegen den Mitgliederentscheid der SPD zum Koalitionsvertrag hatte Gabriel im Interview mit Slomka als "Quatsch" bezeichnet.
Steinbrück hatte auch schon schwieriges Interview mit Slomka
Der ehemalige Kanzlerkandidat der SPD, Peer Steinbrück, hat SPD-Chef Sigmar Gabriel vor dem Hintergrund eines umstrittenen TV-Interviews mit Moderatorin Marietta Slomka in Schutz genommen. Steinbrück sagte der "Bild-Zeitung" (Samstagausgabe): "Ich kann mich an ein Interview im Wahlkampf mit Frau Slomka erinnern, das mir äußerste Disziplin und Höflichkeit abverlangt hat. Politiker müssen sich keineswegs alles gefallen lassen. Etwas mehr Respekt im wechselseitigen Umgang täte uns allen gut." Gabriel war mit Slomka am Donnerstagabend bei einem Interview für das "heute journal" aneinander geraten.
Gabriel verteidigt umstrittenen Interview-Auftritt
Einen Tag nach seinem kontrovers diskutierten Interview mit "heute journal"-Moderatorin Marietta Slomka hat SPD-Parteichef Sigmar Gabriel seinen TV-Auftritt verteidigt. In einem Interview mit dem RTL-Magazin "sonntags.live" sagte Gabriel am Freitag auf die Frage ob er noch sauer sei: "Ich, ach Quatsch. Nein, ich finde solche Situationen, die sind auch normal." Man müsse schließlich auch Emotionen zeigen und sich streiten können. Er finde das alles nicht so dramatisch. "Wir sind ja keine kalten Fische und manche Journalisten glauben, wir Politiker seien so zum Watschenmann da, also das scheint in Mode gekommen zu sein und dafür bin ich einfach nicht geeignet. Also ich finde ein bisschen gilt`s auch: wie man in den Wald hinein ruft, so schallt es halt auch heraus."
Quelle: dts Nachrichtenagentur