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Zentralrat der Juden sieht Gefahren durch AfD und muslimische Flüchtlinge

Archivmeldung vom 23.12.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Zentralrat der Juden in Deutschland: Der neue Präsident Dr. Josef Schuster (mitte) mit den neu gewählten Vizepräsidenten Abraham Lehrer (links) und Mark Dainow (rechts).
Zentralrat der Juden in Deutschland: Der neue Präsident Dr. Josef Schuster (mitte) mit den neu gewählten Vizepräsidenten Abraham Lehrer (links) und Mark Dainow (rechts).

Bild: Thomas Lohnes - Zentralrat der Juden in Deutschland

Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat vor einer Zunahme des Antisemitismus' gewarnt. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstag) sagte Präsident Josef Schuster, "ich habe das Gefühl, dass der Antisemitismus in der Gesellschaft zugenommen hat". Schuster bezog dies zum einen auf die AfD. "Antijüdische Ressentiments werden deutlich salonfähiger", sagte er unter Verweis auf Äußerungen aus der Partei. "Auch beim Antisemitismus von muslimischer Seite habe ich den Eindruck, dass sich Dinge verschoben und sich mit der Zuwanderung arabischstämmiger Migranten antisemitische Strömungen verfestigt haben", fügte Schuster hinzu.

Die Willkommenskultur in Deutschland habe ihn "zutiefst gefreut und auch sehr positiv überrascht", erklärte Schuster. Allerdings seien die Folgen nicht bedacht worden. "Zeitweise habe ich mich damals mit der Warnung, dass mit den Menschen auch Probleme kommen können, sehr einsam gefühlt", sagte er.

Der Präsident des Zentralrats forderte Justiz und Politik auf, das Verbrennen israelischer Fahnen auf Kundgebungen zu ahnden. "Mit dem Verbrennen treffen die Demonstranten die klare Aussage, dass sie Israels Existenzrecht nicht anerkennen. Damit ist eine Linie überschritten." Sollte eine solche Tat nach Auffassung von Gerichten als politische Äußerung rechtens sein, "wünsche ich mir Gesetzesänderungen", sagte Schuster - "das dann allerdings nicht nur für die israelische Fahne, sondern für alle".

Schuster drang auf eine konsequente Ausweisung straffälliger Asylbewerber: "Ich bin der Meinung, dass Menschen, die hier Zuflucht suchen und straffällig werden, ihr Recht auf Asyl verwirkt haben - insbesondere, wenn eine Rückkehr in ihre Heimat zumutbar und möglich ist."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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