Grüne wollen Wehrdienst attraktiver gestalten
In der Diskussion um die Wiedereinführung der Wehrpflicht hat sich die Bundesvorsitzende der Grünen, Franziska Brantner, für ein Modell auf Basis von Freiwilligkeit ausgesprochen. "Unser Ziel ist es, den freiwilligen Wehrdienst sowie die Reserve für eine breite Zielgruppe attraktiver zu gestalten", sagte Brantner den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe.
Langfristige Personalbindung gelinge nur durch "gute Lebens- und
Arbeitsbedingungen" für die Soldaten. Brantner hob eine bessere
Vereinbarkeit von Familie und Beruf hervor, aber auch den "Abbau
bürokratischer Hürden, eine angemessene Ausstattung sowie umfassende
Fortbildungsangebote".
Die Grünen-Chefin sagte: "Gerade mit Blick
auf unsere Verteidigungsfähigkeit bringt es wenig, junge Menschen zum
Dienst zu verpflichten, wenn sie diesen nur widerwillig absolvieren und
der Truppe anschließend den Rücken kehren." Das Potenzial an Menschen,
die sich freiwillig für die Bundeswehr engagieren könnten, sei "bei
Weitem noch nicht ausgeschöpft", so Brantner.
Noch bevor die
designierte neue Bundesregierung von Union und SPD im Amt ist, hat eine
Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht in Deutschland begonnen.
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hält es nicht für erforderlich,
diese wieder in Kraft zu setzen, wirbt stattdessen aber für positive
Anreize: "Wir müssen die Attraktivität der Bundeswehr steigern. Ich bin
mir sicher, über diesen Weg wird man ausreichend Freiwillige finden",
hatte Klingbeil den Funke-Zeitungen gesagt. CDU/CSU-Fraktionsvize Johann
Wadephul und der frühere Wehrbeauftragte Hans-Peter Bartels (SPD)
hatten dagegen für eine Wiederaufnahme der Wehrpflicht geworben und sich
damit gegen Klingbeil gestellt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur