Siegel für faire Kleidung: Müller stößt auf Umsetzungsschwierigkeiten
Archivmeldung vom 18.01.2019
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Freigeschaltet durch André OttBundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) stößt bei seinem Vorhaben, ein neues Siegel zu schaffen, das der "Grüne Knopf" heißen soll und Verbrauchern garantiert, dass damit ausgezeichnete Textilien auf allen Stufen der Lieferkette hundertprozentig ökologisch und sozial fair produziert und gehandelt werden, auf Umsetzungsschwierigkeiten.
"Weder ist klar, wann das Siegel Grüner Knopf eingeführt werden soll, noch wie Unternehmen soziale und ökologische Mindeststandards nachweisen sollen", sagte Olaf in der Beek dem "Handelsblatt". Der FDP-Bundestagsabgeordnete hatte eine parlamentarische Anfrage an das Entwicklungsministerium gestellt. Aus der Antwort, über die die Zeitung berichtet, gehe hervor, dass Unternehmen für das Siegel nachweisen müssten, dass sie "der unternehmerischen Sorgfaltspflicht entlang der Lieferkette nachkommen". Jedoch bleibe offen wie das geschehen soll: "Die Erarbeitung dieser Kriterien und die Nachweisprüfung sind noch nicht ab geschlossen", schreibt das Ministerium.
Aus der Antwort des Ministeriums an in der Beek gehe hervor, dass aktuell die Ausschreibung für die Vergabestelle des neuen Siegels laufe, berichtet die Zeitung weiter. Diese Stelle solle Kriterien festlegen. Nach den Vorstellungen des Ministeriums sollen existierende Siegel, wie der "Blaue Engel" oder "Fairtrade Textile Production" die Basis für eine Bewerbung um den "Grünen Knopf" bilden. Weil aber "einige Siegel nur Teile der erforderlichen Kriterien" abdeckten, ist "gegebenenfalls eine Kombination von verschiedenen Siegeln erforderlich", heißt es in der Antwort, über die das "Handelsblatt" berichtet. Zusätzlich gelte die Verantwortung für die Lieferkette. Die Kriterien, nach denen dies geprüft werde, würden "derzeit erarbeitet".
Quelle: dts Nachrichtenagentur