Kostenexplosion bei touristischen Schildern an Autobahnen
Archivmeldung vom 30.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Kostenexplosion bei den bekannten braunen Hinweisschildern an Autobahnen für touristische Attraktionen beschäftigt Bundesverkehrsministerium und Autobahn GmbH. "Die Ursachen für die Kostenentwicklung sind vielfältig", sagte ein Sprecher der Autobahn GmbH den Zeitungen der Mediengruppe Bayern.
"Die Autobahn GmbH unterzieht derzeit die Vergaben und Abläufe der
touristischen Beschilderung einer kritischen Überprüfung mit dem Ziel,
die Kosten im Sinne der Antragsteller zu optimieren."
Es würden
verschiedene Möglichkeiten geprüft, um die Kosten zu senken. "Die
Gesamtkosten für ein neues Schild liegen in der Regel zwischen 20.000
und 40.000 Euro. Darin enthalten sind alle Kosten für die Anschaffung,
Montage, Wartung, Demontage und Entsorgung des Schildes einschließlich
der Aufstellvorrichtung. Dieser Betrag wird einmalig erhoben und bildet
die gesamten Kosten für die Aufstelldauer des Schildes ab. Besondere
Rahmenbedingungen, wie z. B. die Geländeverhältnisse am Aufstellungsort
oder die aktuelle regionale Marktsituation, können jedoch zu teilweise
erheblichen Abweichungen von diesen Werten führen."
Berichten
zufolge hat sich die Anschaffung der Schilder in den vergangenen Jahren
deutlich verteuert. So kostete in der Stadt Straubing die Anschaffung
zweier Schilder 2001 noch 6.000 Euro, heute sollen die Kosten bei 83.000
Euro für die Erneuerung beider Tafeln liegen - 14 mal so viel also wie
vor 23 Jahren. Schätzungsweise 3.400 der braunen Hinweisschilder gibt es
an Deutschlands Autobahnen, sie müssen wegen der Verkehrssicherheit
regelmäßig überprüft werden und gegebenenfalls ausgetauscht werden.
Das
Bundesverkehrsministerium erklärte in einer Antwort auf eine
schriftliche Frage der Bundestagsabgeordneten Anja Karliczek (CDU), dass
die Möglichkeit geprüft werde, "künftig zentrale, bundesweite
Rahmenverträge für die Lieferung, Montage und Demontage von
touristischen Unterrichtungstafeln zu etablieren, um dadurch
kostengünstigere Lösungen zu erreichen". Karliczek, tourismuspolitische
Sprecherin der Unionsfraktion, kritisierte das Ministerium, das "längst
für mehr Transparenz hätte sorgen müssen. Dann hätten die Städte und
Kommunen auch nicht diese teuren Rechnungen bezahlen müssen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur