SPD-Kritik an Blockade weiterer Ukraine-Hilfen durch Scholz
Aus der SPD kommt zunehmend Kritik an der mutmaßlichen Weigerung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), noch vor der Bundestagswahl weitere Unterstützung für die Ukraine in Höhe von drei Milliarden Euro für Waffenlieferungen auf den Weg zu bringen.
"Meine Haltung ist: Kriege richten sich nicht nach Wahlen", sagte
SPD-Haushalts- und Verteidigungspolitiker Andreas Schwarz dem "Spiegel".
Wenn es unter den "demokratischen Kräften im Bundestag" eine Mehrheit
gebe für ein zusätzliches Hilfspaket für die Ukraine, sollte man das
noch vor der Bundestagswahl beschließen.
Schwarz forderte einen
Schulterschluss im Parlament auch mit CDU und CSU: "Allerdings sollte
sich dann auch die Union klar dazu bekennen, die überplanmäßige Ausgabe
von drei Milliarden Euro mitzutragen", sagte er. Schwarz ist im
Haushaltsausschuss Berichterstatter für den Etat des
Verteidigungsministeriums und das Sondervermögen Bundeswehr und gehört
als stellvertretendes Mitglied dem Verteidigungsausschuss an.
Der
SPD-Verteidigungspolitiker Kristian Klinck sagte dem "Spiegel", nur die
Kombination aus Unterstützung der Ukraine und Diplomatie werde einen
stabilen Waffenstillstand näherbringen. "Ich rate dazu, das Hilfspaket
auf den Weg zu bringen." Ob dies durch eine außerplanmäßige Ausgabe aus
dem Bundeshaushalt geschehe oder durch die Nutzung des von den
G7-Staaten zur Verfügung gestellten Kredits, "sollte aufgrund rein
sachlicher Erwägungen entschieden werden".
Der Grünen-Politiker
Sebastian Schäfer, Mitglied im Haushaltsausschuss und stellvertretender
Vorsitzender des Gremiums zum Sondervermögen für die Bundeswehr, sagte
dem Nachrichtenmagazin: "Der Bundeskanzler und der Fraktionsvorsitzende
der SPD müssen ihre Blockadehaltung in dieser zentralen Frage dringend
überdenken. In dieser Frage auf Zeit zu spielen, ist angesichts der Lage
in der Ukraine schlicht verantwortungslos."
Quelle: dts Nachrichtenagentur