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Strobl weist Führungsanspruch von Spitzenkandidat Guido Wolf zurück

Archivmeldung vom 21.03.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Thomas Strobl 2014 während einer Bewerbungsrede für die Spitzenkandidatur in Baden-Württemberg 2016
Thomas Strobl 2014 während einer Bewerbungsrede für die Spitzenkandidatur in Baden-Württemberg 2016

Foto: ireas
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Baden-Württembergs CDU-Landeschef Thomas Strobl weist den Führungsanspruch von Spitzenkandidat und Landtagsfraktionschef Guido Wolf zurück. Dieser hatte angekündigt, als Verhandlungsführer der Partei in die Gespräche über die Bildung einer neuen Landesregierung zu gehen - trotz der historischen CDU-Wahlniederlage: "Über mögliche Koalitionen verhandeln Parteien", stellte Strobl in einem Interview der "Welt" klar. "Als Landesvorsitzender wurde ich mit 98 Prozent der Stimmen gewählt."

Weiter erklärte Strobl: "Ich war und bin für ein gemeinsames Vorgehen. Der Fraktionsvorsitzende ist eng eingebunden, wir habe eine achtköpfige Verhandlungskommission, ein Präsidium, den Landesvorstand." Er attestierte Wolf mit "kein schlechtes, sondern mit einem Verlust von zwölf Prozentpunkten ein sehr schlechtes Wahlergebnis". Schon vor der Wahl hatte es Differenzen zwischen Strobl und Wolf gegeben. So hatte Wolf als Kandidat im Gegensatz zu Strobl eine grün-schwarze Koalition ausschließen wollen. Nach der historischen Wahlniederlage setzte Wolf lange auf eine "Deutschlandkoalition" aus CDU, SPD und FDP.

Strobl betonte mit Blick darauf: "Sowohl SPD als auch FDP haben klar gesagt: Ein solches Dreierbündnis gibt es nicht. Deshalb gibt es wirklich keine Chance für eine Deutschland-Koalition. Ich denke, das sehen inzwischen bei uns alle so." Strobl gibt der CSU eine Mitschuld am Wahldebakel. "Es ist vor allem die Art und Weise gewesen, wie CSU und CDU miteinander gestritten haben, die viele Menschen abgestoßen hat." Schuld daran sei CSU-Chef Horst Seehofer: "Das ist kein Ringen um den richtigen Weg gewesen, sondern es ist leider einseitig zu einer Machtfrage stilisiert worden."

Zuletzt hatte die CSU ihre Umfragewerte in Bayern triumphierend mit der Aussage "So geht Landtagswahl!" kommentiert. Strobl kritisiert das scharf: "Profilierung auf Kosten von anderen ist ein einfaches, aber kein schönes Rezept." Die Ratschläge Seehofers an die Südwest-CDU, nun unter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) in eine grün-schwarze-Koalition zu gehen, hält Strobl für überflüssig: "Ratschläge sind immer auch Schläge. Vielleicht würden wir in Baden-Württemberg auch ohne Seehofer auf die Idee kommen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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