Bundesagentur für Arbeit droht Finanzierungslücke
Archivmeldung vom 07.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Bundesagentur für Arbeit (BA) drohen wohl neue Finanzierungslücken. Der Haushalt der Behörde für das laufende Jahr war zu optimistisch angesetzt, wie aus einer Analyse des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, über die die "Welt am Sonntag" berichtet. "Die Finanzlage wird sich aller Voraussicht nach verschlechtern", sagte IW-Arbeitsmarktforscherin Stefanie Seele.
"Schreibt man die bisherige Finanzentwicklung 2024 fort, stehen unterm
Strich statt eines Saldos von 2,1 Milliarden Euro nur noch 0,8
Milliarden Euro."
Hauptgrund ist, dass die Ausgaben
voraussichtlich auf 44,6 Milliarden Euro ansteigen, nach 42,2 Milliarden
im Vorjahr. Selle sieht dafür zwei Hauptgründe: "So lagen die Ausgaben
für Kurzarbeitergeld mit in Summe 0,6 Milliarden Euro und für das
Arbeitslosengeld mit 20,3 Milliarden Euro für die ersten elf Monate des
laufenden Jahres bereits über dem Jahressoll 2024 für zwölf Monate."
Die
Kosten drohen auch im kommenden Jahr weiter anzusteigen, so der
Vorausblick der Ökonomin. "Im Haushalt 2025 hat die BA - basierend auf
der Herbstprognose 2024 - Gesamteinnahmen von 46,5 Milliarden Euro und
Ausgaben von 47,8 Milliarden Euro eingeplant und rechnet somit mit einem
Defizit von 1,3 Milliarden Euro." Das IW geht von einer
Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent im Jahresschnitt 2025 aus. Zweiter
Grund: Auch die Zahl der gemeldeten Kurzarbeiter-Stellen dürfte vor
allem im verarbeitenden Gewerbe weiter anziehen.
Zudem hat die
mehr als 100.000 Mitarbeiter zählende BA noch nie so viel für ihre
eigene Verwaltung und das Personal ausgegeben. Elf Milliarden Euro sind
es in diesem Jahr, wovon der Bund 3,9 Milliarden für die Verwaltung der
Bürgergeldempfänger erstattet. Laut Bundesrechnungshof steigen die
Verwaltungsausgaben im kommenden Jahr auf 11,7 Milliarden. Zum
Vergleich: Im Vor-Corona-Jahr 2019 lag der Wert noch bei 8,9 Milliarden.
Er ist bis heute also nominal um 23 Prozent angestiegen, was
preisbereinigt für diesen Zeitraum etwa 3,3 Prozent entspricht. Zum
Verwaltungshaushalt zählen auch Ausgaben für externe Dienstleister,
beispielsweise Programmierer. Dafür hat die BA in diesem Jahr 25
Millionen Euro eingeplant.
Quelle: dts Nachrichtenagentur