Linke nach Grünen-Vorstoß zu Schuldenbremsen-Reform offen

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Nach der Aufforderung der Grünen an die Linkspartei, im neuen Bundestag eine allgemeine Reform der Schuldenbremse mitzutragen, hat sich Parteichefin Heidi Reichinnek dafür offen gezeigt. "Als Linke fordern wir seit langem eine Abschaffung der Schuldenbremse und sind selbstverständlich auch zu Reformen bereit", sagte Reichinnek dem "Handelsblatt".
Dabei müsse es um eine allgemeine Lockerung gehen und nicht um Ausnahmen
für bestimmte Teilbereiche wie etwa Rüstung. "Der Finanzbedarf ist an
allen Ecken und Enden enorm - Bildung, Soziales, Wohnen oder Gesundheit
der Verteidigung unterzuordnen, lehnen wir entschieden ab."
Die
Grünen hatten am Montag vorgeschlagen, anstatt des von Union und SPD
eingebrachten Finanzpakets im alten Bundestag eine allgemeine
Schuldenbremse-Reform im neuen Bundestag zu beschließen. Dazu bräuchte
es auch die Stimmen der Linken. Grünen-Co-Fraktionschefin Katharina
Dröge sagte, das sei "die klare Präferenz" der Grünen. Sie forderte die
Linken auf, die "Sicherheit Europas nicht aufs Spiel" zu setzen.
Dröge
verhandelt gemeinsam mit ihrer Co-Vorsitzenden am Montagabend erneut
mit CDU-Chef Friedrich Merz, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt
und SPD-Fraktionschef Lars Klingbeil, ob es noch eine Lösung für das
Finanzpaket von Schwarz-Rot im alten Bundestag geben kann. Das schreibt
das "Handelsblatt" unter Berufung auf Fraktionskreise. Laut
Grünen-Parteivize Sven Giegold ist noch nicht ausgemacht, dass die
Grünen sowohl die vorgeschlagene Öffnung der Schuldenbremse für
Verteidigungsausgaben und das Infrastruktur-Sondervermögen ablehnen: "Es
kommt auf das Gesamtpaket an, am Schluss wird abgerechnet."
Quelle: dts Nachrichtenagentur