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Justizministerin Zypries will Freier bestrafen

Archivmeldung vom 28.09.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.09.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die Bundesregierung will Freier von Zwangsprostituierten künftig zur Rechenschaft ziehen und plant eine entsprechende Verschärfung des Strafrechts. Bundesjustizministerin Brigitte Zypries sagt der ZEIT, Ziel der Neuregelung sei es, "auch denjenigen bestrafen zu können, der als Freier die Zwangslage einer Prostituierten ausnutzt".

Vor allem der Sextourismus und die Elendsprostitution im deutsch-tschechischen Grenzgebiet soll dadurch bekämpft werden. Wenn ein Freier erkenne, "dass die Frau wohl nicht freiwillig der Prostitution nachgeht, sondern dazu gezwungen wird", soll er laut Zypries künftig "nicht mehr davonkommen. Auch nicht, wenn er Deutscher ist und nur mal eben über die Grenze gefahren ist, um sich Liebesdienste zu kaufen".

Zypries räumt ein, dass die Strafverfolgung in der Praxis nicht einfach sein werde. "Aber es geht ja nicht nur um die Strafe selbst, sondern auch um einen Appell zu mehr Aufmerksamkeit und Verantwortung." Man müsse die Fälle von Zwangsprostitution "endlich aus dem Dunkelfeld" holen und "die Frauen stärker als Opfer und als Menschen wahrnehmen". Zypries: "Die betroffenen ausländischen Frauen sollen nicht nur so lange hier bleiben dürfen, wie der Strafprozess dauert - sondern so lange, wie es die jeweilige Situation erfordert. Wir müssen für sie auch ausreichende medizinische Behandlung organisieren."

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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