CDU will jede Sterbehilfe verbieten
Archivmeldung vom 11.01.2014
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie CDU will jede Sterbehilfe verbieten. CDU-Generalsekretär Peter Tauber sagte der "Welt": "Ich bin der Meinung, dass jede Form von Sterbehilfe verboten werden soll." Damit geht der neue Parteimanager über die Position der früheren schwarz-gelben Regierung hinaus. Die hatte nur ein Verbot der kommerziellen Sterbehilfe angestrebt.
Nun soll der Bundestag, in dem die Union fast die absolute Mehrheit stellt, auch die organisierte Sterbehilfe verbieten. Damit würden Sterbehilfeorganisationen wie die deutsche Sektion des Schweizer Vereins Dignitas sowie der Verein Sterbehilfe Deutschland des früheren Hamburger Justizsenators Roger Kusch illegal.
"Schon die Debatte darüber bringt uns weiter", meint Tauber, "weil wir dann auch stärker über Alternativen wie Palliativmedizin oder die Hospizbewegung sprechen." CDU-Generalsekretär Tauber will aber auch die Praxis massenhafter Abtreibungen wieder zum Thema machen: "Der Staat kann die Entscheidung für das Leben nicht erzwingen. Es kann uns aber nicht kaltlassen, dass es in Deutschland über 100.000 Abtreibungen im Jahr gibt. Jede einzelne davon ist eine schwere Entscheidung und bedeutet Leid - nicht nur für das abgetriebene Leben, sondern auch für die Frauen und ihre Partner."
Anders als bei der Sterbehilfe strebt die CDU aber beim Abtreibungsrecht keine Veränderungen an: "An den geltenden gesetzlichen Regelungen wollen wir nichts ändern. Aber es tut unserer Gesellschaft gut, wenn wir über den Lebensschutz ausgiebig diskutieren." Tauber fügte hinzu: "Für mich hat das Thema einen hohen Stellenwert. Und da bin ich in meiner CDU ganz sicher nicht allein."
Quelle: dts Nachrichtenagentur