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SPD fordert nach Fall Schavan Debatte über Verleihung von Ehrendoktorwürden

Archivmeldung vom 14.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Annette Schavan (2011)
Annette Schavan (2011)

Lizenz: www.dts-nachrichtenagentur.de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die SPD sieht die Verleihung der Ehrendoktorwürde der Universität Lübeck an die frühere Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) kritisch und fordert eine Debatte über die Anforderungen an solche Auszeichnungen. Die Initiative und die Begründungen für die Vergaben von Ehrendoktorwürden lägen zwar in der Verantwortung der Hochschulen und ihrer Gremien, sagte der bildungs- und forschungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Ernst Dieter Rossmann, "Handelsblatt-Online".

Grundsätzlich gelte aber: "Weniger wäre gewiss mehr. Größere Distanz wäre gewiss wertvoller. Wissenschaftsnähe wäre gewiss hochschulgemäßer." Der Bund als Gesetzgeber kann die Bedingungen für Ehrendoktorgrade nicht festlegen, da, wie Rossmann betont, die Gestaltung der Hochschulgesetze in der Verantwortung der Länder liege.

Dennoch hält der SPD-Politiker Konsequenzen aus dem Fall Schavan für geboten: "Jenseits aller aktuellen Ereignisse und Widrigkeiten braucht es eine sehr ernsthafte weiterführende Debatte um die Qualitätsanforderungen an wissenschaftliche Arbeiten und Promotionen und darin eingeschlossen auch die Verleihung von Ehrendoktorwürden", sagte Rossmann.

Schavan war am Freitagabend mit der Ehrendoktorwürde ausgezeichnet worden. Damit würdigte die Universität Lübeck den Beitrag, den Schavan 2010 zur Rettung des Medizinstudiengangs geleistet hatte. Als Bundesforschungsministerin hatte sie dem Land damals 25 Millionen Euro pro Jahr zusätzlich für die Forschung zugesagt.

Im Februar 2013 musste Schavan im Zuge einer Plagiatsaffäre zurücktreten. Die Hochschule hatte an der Auszeichnung festgehalten, obwohl die Universität Düsseldorf Schavan den wissenschaftlichen Doktortitel inzwischen aberkannt hat. Rossmann sagte dazu, dass Schavan den Rechtsweg in der Plagiats-Auseinandersetzung mit der Uni Düsseldorf nicht weiter beschreiten wolle, "findet meinen Respekt und ist honorig".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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