Berlins Sozialsenatorin verteidigt Kirchen gegen Kritik von Klöckner

Foto: Sandro Halank, Wikimedia Commons, CC BY-SA 4.0
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Die Sozialsenatorin von Berlin, Cansel Kiziltepe (SPD), stellt sich nach der Kritik der Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) vor die Kirchen. "Wenn Julia Klöckner meint, die Kirchen sollten sich weniger in die Tagespolitik einmischen, dann verkennt sie völlig, wie sehr das soziale und gesellschaftliche Leben - gerade hier in Berlin - vom kirchlichen Engagement lebt", sagte sie dem "Spiegel".
"Wer Armut bekämpft, Geflüchtete integriert, Pflege leistet und sich für
sozialen Zusammenhalt einsetzt, handelt nicht parteipolitisch, sondern
verantwortungsvoll", so die Sozialdemokratin. Gerade in diesen Zeiten,
in denen rechte Kräfte die Gesellschaft spalteten, brauche es starke
Stimmen für Zusammenhalt. "Wer dieses Engagement als störend empfindet,
sollte sich vielleicht die katholische Soziallehre genauer ansehen",
sagte Kiziltepe.
"Besonders als Bundestagspräsidentin sollte man
Kritik am politischen Umgang mit den Schwächsten ernst nehmen und nicht
wegwünschen", sagte auch der EU-Grünenpolitiker Erik Marquardt. Klöckner
sollte sich "ab und zu mit christlichen Werten und ihrer politischen
Umsetzung" befassen.
Verteidigt wird Klöckners Vorstoß vom
CDU-Abgeordneten Christoph Ploß. "Immer mehr Menschen wenden sich von
den Kirchen ab, wenn sie zu politischen Institutionen mit linksgrünem
Anstrich mutieren", sagte Ploß. "Eine Kirche sollte keine SPD 2.0, Grüne
2.0 oder CDU 2.0 sein und muss selbstverständlich auch nicht immer
sagen, was uns Christdemokraten gefällt, aber derzeit geben sich viele
Kirchenvertreter eher wie linksgrüne Parteipolitiker", beklagte er.
Quelle: dts Nachrichtenagentur