Steuerentlastungen für Unternehmen: Sozialverband warnt vor sozialen Folgen
Archivmeldung vom 26.09.2024
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Freigeschaltet durch Mary SmithDer Sozialverband SoVD übt scharfe Kritik an Plänen von Finanzminister Christian Lindner, milliardenschwere Verbesserungen bei steuerlichen Abschreibungen für Unternehmen umzusetzen. "Es ist erstaunlich, dass der Finanzminister immer wieder Steuersenkungen als Allheilmittel verkauft und gleichzeitig die sozialen Folgen der damit verbundenen Haushaltskürzungen verschweigt", sagte SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). "Unternehmen hält man ohnehin nicht mit Steuergeschenken im Land, sondern mit einer funktionierenden Infrastruktur sowie Investitionen in Bildung und damit gut ausgebildeten Fachkräften."
Dafür brauche es allerdings Steuereinnahmen. Laut Engelmeier sei es eine Frage der Gerechtigkeit, dass Großkonzerne, die Milliardengewinne als Dividenden ausschütten, sich auch an der staatlichen Ausbildung ihrer Fachkräfte und an der von ihnen genutzten Infrastruktur beteiligen. "Statt immer neuer Ausgabenkürzungen brauchen wir nachhaltige Maßnahmen zur Konsolidierung der öffentlichen Haushalte. Denn der Staat hat kein Ausgaben-, sondern ein Einnahmeproblem", erklärt die Chefin des Sozialverbands. Eine gerechtere Besteuerung der "Superreichen" und die konsequente Verfolgung von Steuerhinterziehung wären demnach "erste Schritte"
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)