Ramelow wirbt für gemeinsames Lernen bis zur achten Klasse
Archivmeldung vom 29.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićThüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht das gemeinsame Lernen bis zur achten Klasse als mögliche Maßnahme gegen den Lehrermangel. "Wir müssen auch über Kooperationsmodelle in den Schulen nachdenken", sagte der Linken-Spitzenkandidat den Sendern ntv und "Antenne Thüringen" am Montagabend.
"Wir müssen über eine Campus-Schule nachdenken. Wir müssen die Weichen
stellen, dass Gymnasien, Realschulen und Grundschulen sich
zusammenschließen", sagte Ramelow. "In Greußen ist das sehr erfolgreich
praktiziert worden. Längeres gemeinsames Lernen, einfach bis zur Klasse
acht, auch den Lernprozess zusammen zu organisieren und eine frühere
Berufsorientierung, die wir jetzt auch im neuen Schulgesetz drinstehen
haben."
Der Lehrermangel sei eine "offene Baustelle, da gibt es
nichts dran drum herumzureden", sagte der Ministerpräsident. "Und jede
einzelne Stunde, die ausfällt, ist eine Katastrophe. Es ist eine
Niederlage des Bildungssystems insgesamt."
Es fehlten 1.000
Lehrer, so Ramelow. "Die Stellen sind da, die Stellen sind genehmigt,
könnte jederzeit jeder eingestellt werden. Sie sind nicht da."
Mario
Voigt, Spitzenkandidat der CDU Thüringen, sieht ebenfalls
Handlungsbedarf. "Momentan verlässt jeder Zehnte in Thüringen die Schule
ohne Abschluss, das bedeutet, dort die Ausbildungsreife herzustellen
und Wege in die Berufsausbildung zu finden ist Thema Nummer eins", sagte
er den Sendern. "Thema Nummer zwei ist, dass es uns gelingt, dass
tatsächlich Unterricht in Thüringen stattfindet. Momentan fällt jede
zehnte Stunde aus."
Quelle: dts Nachrichtenagentur