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Jongen: Tiefpunkt deutscher Kulturpolitik: „Rückgabe“ der Benin-Bronzen an Nigeria

Archivmeldung vom 04.07.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Marc Jongen (2022) Bild: AfD Deutschland
Marc Jongen (2022) Bild: AfD Deutschland

Am 01. Juli 2022 hat die Bundesaußenministerin Baerbock und Kulturstaatsministerin Roth eine „Gemeinsame Erklärung“ unterzeichnet, die die Eigentumsübertragung der berühmten Bronzen aus dem historischen Königreich Benin aus deutschen Museumssammlungen an Nigeria ermöglichen soll.

Die Museen, die diese Artefakte, deren Wert im dreistelligen Millionenbereich anzusetzen ist, in ihrem Besitz haben, sollen nun weitere Verhandlungen über eine Rückgabe führen. Zwei dieser Bronzen wurden Vertretern Nigerias gleich im Anschluss an die Unterzeichnung ausgehändigt. Hierzu äußerte sich der kulturpolitische Sprecher der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag, Marc Jongen, wie folgt:

„In einem Akt hypermoralischer Verblendung hat die Bundesregierung den Weg freigemacht, damit die Benin-Bronzen in deutschen Museumssammlungen an Nigeria verschenkt beziehungsweise, um den Neusprech der Restitutionslobbyisten zu zitieren, ,zurückgegeben’ werden können. Wir dürfen danke sagen, wenn die nigerianische Seite so großzügig ist, einige ,Leihgaben‘ in den davon betroffenen deutschen Museen zu belassen. Was mit diesen Artefakten, die von deutschen Kuratoren weit über hundert Jahre lang gepflegt und erhalten worden sind, in Nigeria geschieht, darauf wird die deutsche Seite keinen Einfluss mehr haben. Die Bundesregierung hat noch nicht einmal ein Minimum an Mitsprache eingefordert, obwohl ihr die heftigen Kompetenzstreitigkeiten zwischen den nigerianischen Autoritäten und das Stocken des Museumsneubaus in Benin City bekannt sind. Die Hypermoral hat auf ganzer Linie über das Recht triumphiert.

Die Ampelregierung hat damit einen Präzedenzfall geschaffen, der neue Begehrlichkeiten wecken wird. Deutsche Museen, allen voran das Humboldt-Forum, dürfen sich darauf einstellen, dass sich ihre Ausstellungsräume demnächst zusehends leeren werden. Der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz hatte ja schon einen wegweisenden Gedanken für ein neues Nutzungskonzept: ,Räume der Stille‘, in denen zerknirscht der ,schrecklichen Untaten des Kolonialismus‘ gedacht werden kann. Mit ,historischer Gerechtigkeit‘, wie die Bundesregierung behauptet, hat das alles nichts zu tun, sehr viel hingegen mit einem grob simplifizierenden Geschichtsbild und moralischer Selbstüberhöhung auf Kosten der deutschen Museen. Die AfD-Fraktion wird das weitere Schicksal der Benin-Bronzen genau im Auge behalten und von der Bundesregierung fortlaufend Rechenschaft fordern. Dieser Tiefpunkt deutscher Kulturpolitik darf nicht ohne Konsequenzen bleiben.“

Quelle: AfD Deutschland

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