DGB-Chef fordert soziale Staffelung des Familienbonus
Archivmeldung vom 30.05.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Chef des Deutschen Gewerkschaftsbunds, Reiner Hoffmann, fordert den geplanten Corona-Bonus für Familien sozial zu staffeln: "Ein Bonus für Familien ist aus konjunkturellen Gründen gut: Er hilft, Kaufkraft und Nachfrage zu stabilisieren. Allerdings sollte es den Bonus nur sozial gestaffelt geben: für kleine und mittlere Einkommen, aber nicht für reiche Familien", sagte Hoffmann der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
Er ergänzte: "Wir wollen ja den Konsum erhöhen, nicht die Sparquote. Auch einmalige Konsumchecks, die mit einem Verfallsdatum versehen sind, sind sinnvoll und können zur Stabilisierung der Konjunktur beitragen."
Angesichts der Corona-Krise dürfe dagegen der Soli bei der Einkommensteuer nicht abgeschafft werden, mahnte Hoffmann. "Schon vor der Krise haben wir dafür geworben, den Soli als Instrument des Bundes beizubehalten, um strukturschwachen Regionen in Ost und West unter die Arme greifen zu können. Das ist nun noch notwendiger denn je." Er betonte: "Niedrige Einkommen belastet er gar nicht und mittlere nur wenig. Der größte Teil des Solis wird von den wohlhabendsten 20 Prozent aufgebracht."
Quelle: Rheinische Post (ots)