ARD-DeutschlandTrend: 80% der Deutschen zufrieden mit Merkel/ Fast zwei Drittel gegen frühere Anhebung des Rentenalters
Archivmeldung vom 03.02.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.02.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNeben den aktuellen Fragen zur politischen Stimmung in Deutschland bietet der ARD-DeutschlandTrend dieses Mal auch Ergebnisse zur Vorwahlsituation in Sachsen-Anhalt, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
Gut zehn Wochen nach ihrer Vereidigung erfährt Bundeskanzlerin
Angela Merkel die höchste Zustimmung, die je für einen Bundeskanzler
im ARD-DeutschlandTrend gemessen wurde: 80 Prozent der Deutschen sind
mit ihrer politischen Arbeit zufrieden. Mit diesem Ergebnis kann sich
die Regierungschefin innerhalb eines Monats um 13 Punkte verbessern.
Für den aktuellen ARD-DeutschlandTrend hat das
Meinungsforschungsinstitut am Montag und Dienstag dieser Woche 1.001
Wahlberechtigte gefragt.
Auch bei der Direktwahlfrage setzt sich Merkel klar gegen ihre
möglichen Herausforderer durch: Könnten die Deutschen den
Bundeskanzler direkt wählen, würden sich 55 Prozent für sie und 32
Prozent für den SPD-Chef Matthias Platzeck entscheiden. Stünden
Angela Merkel und Franz Müntefering zur Wahl, würden sich 59 Prozent
für die Amtsinhaberin und 27 Prozent für den jetzigen Vizekanzler
entscheiden.
Die Zustimmung zu Angela Merkel spiegelt sich in der allgemeinen
Bewertung der Regierungsarbeit. 45 Prozent finden, die Kanzlerin und
die Unionsminister arbeiten in der großen Koalition erfolgreicher als
Franz Müntefering und die SPD-Minister. Deren Arbeit bewerten nur 20
Prozent als erfolgreicher.
Nach Meinung der Befragten liegt die Union vor allem in der
Wirtschafts- und Arbeitsmarktpolitik vorne: Die Union ist wie bereits
unmittelbar vor der Bundestagswahl die Partei, der mit Abstand am
ehesten zugetraut wird, den Wirtschaftsstandort voranzubringen (58
Prozent) und Arbeitsplätze zu schaffen (47 Prozent). Außerdem sind
die Hälfte der Deutschen (50 Prozent) der Meinung, die Union vertrete
am besten Deutschlands Interessen im Ausland.
Die Sozialdemokraten
können sich seit der Bundestagswahl allerdings deutlich verbessern,
wenn es um soziale Gerechtigkeit geht: 52 Prozent (+7 i.Vgl. zu
September 2005) trauen ihr am ehesten zu, dafür zu sorgen.
Die frühere Einführung der Rente mit 67 stößt bei fast zwei Dritteln
der Bundesbürger auf Ablehnung. 64 Prozent insgesamt halten es für
nicht richtig, das Rentenalter schneller als bisher vorgesehen auf 67
Jahre anzuheben, um die Rentenkasse zu stabilisieren und höhere
Rentenversicherungsbeiträge zu vermeiden. Dabei ist die Ablehnung in
den ostdeutschen Bundesländern deutlich größer als im Westen: 75
Prozent der Wähler in Ostdeutschland sind gegen diesen Schritt, in
Westdeutschland sind es 62 Prozent.
In der Liste der beliebtesten Politiker Deutschlands gewinnen neben
Angela Merkel (80 Prozent, +13) alle Politiker an Sympathie. Mit der
Arbeit von SPD-Chef Matthias Platzeck sind knapp zwei Drittel (65
Prozent) einverstanden, das sind acht Punkte mehr als im letzten
ARD-DeutschlandTrend vor einem Monat. Bundesarbeitsminister Franz
Müntefering kommt auf eine Zustimmung von 59 Prozent (+7),
Innenminister Wolfgang Schäuble auf 56 Prozent (+4). Auch
Außenminister Frank-Walter Steinmeier (53 Prozent, +7),
Finanzminister Peer Steinbrück (51 Prozent, +6) und
Verbraucherschutzminister Horst Seehofer (51 Prozent, +5) können sich
gegenüber Januar verbessern.
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18
Jahren
- Fallzahl: 1.001 Befragte
- Erhebungszeitraum: 30.-31. Januar 2006
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Sonntagsfrage
Bundesweite Sonntagsfrage:
Kaum Veränderung
Sonntagsfrage Sachsen-Anhalt:
Keine Mehrheit mehr für schwarz-gelbe
Landesregierung
Bundesweite Sonntagsfrage:
Union: 40 Prozent (+/- 0 i. Vgl. zur Vorwoche)
SPD: 32 Prozent (-1)
FDP: 8 Prozent (+1)
Grüne: 7 Prozent (-1)
Linkspartei: 9 Prozent (+/- 0)
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland ab 18
Jahren
- Fallzahl: 1.536Befragte
- Erhebungszeitraum: 30. Januar bis 01. Februar 2006
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Sonntagsfrage Sachsen-Anhalt:
CDU: 33 Prozent (-4,3 i.Vgl. zur letzten Landtagswahl am 21.04.02)
SPD: 29 Prozent (+9)
Linke.PDS: 23 (+2,6)
FDP: 6 Prozent (-7,3)
Grüne: 3 Prozent (+1)
Sonstige: 6 Prozent
Sonntagsfrage Baden-Württemberg:
CDU: 45 (+0,2, i. Vgl. zur letzten Landtagswahl am 25.03.01)
SPD: 29 (-4,3)
Grüne: 9 (+1,3)
FDP: 9 (+0,9)
WASG/Linke: 4 (+4,0)
Sonntagsfrage Rheinland-Pfalz:
SPD: 42 (-2,7 i. Vgl. zur letzten Landtagswahl am 25.03.01)
CDU: 36 (+0,7)
Grüne: 6 (+ 0,8)
FDP: 8 (+0,2)
WASG/Linke: 4
Befragungsdaten
- Grundgesamtheit: Wahlberechtigte Bevölkerung im jeweiligen
Bundesland
- Erhebungszeitraum: 30. Januar bis 01. Februar 2006
- Fallzahl: Je 1.000 Befragte
- Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe
- Fehlertoleranz: 1,4* bis 3,1** Prozentpunkte
* bei einem Anteilswert von 5%; ** bei einem Anteilswert von 50%
Quelle: Pressemitteilung ARD - WDR/SWR/MDR