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Befragung zur Bundestagswahl: Junge Menschen vom Wahlkampf enttäuscht

Archivmeldung vom 19.10.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Weltweit werden Kinder sadistisch mit gesundheitsschädlichen Masken gequält - wer gibt die Anweisungen dafür? (Symbolbild)
Weltweit werden Kinder sadistisch mit gesundheitsschädlichen Masken gequält - wer gibt die Anweisungen dafür? (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Vodafone Stiftung Deutschland hat in den drei Wochen vor der Bundestagswahl etwa 2.000 14- bis 24-Jährige dazu befragt, welchen Stellenwert die Wahl für sie hat und wie sie die Kommunikation von Politiker:innen und Parteien im Wahlkampf wahrgenommen haben. Das sind die ersten Ergebnisse:

Junge Menschen sind politisch interessiert. Die Bundestagswahl war für sie ein wichtiges Ereignis.

Politik hat für junge Menschen einen hohen Stellenwert. Mehr als zwei Drittel der 14- bis 24-Jährigen informiert sich nach eigenen Angaben mindestens einmal pro Woche über das politische Geschehen. 29 Prozent tun dies sogar täglich oder mehrmals täglich. Die Bundestagswahl war dementsprechend ein wichtiges Ereignis für junge Menschen. 85 Prozent der Befragten äußerten Interesse an ihrem Ausgang und über die Hälfte (53 %) informierte sich nach eigenen Angaben regelmäßig über Politiker:innen und Parteien im Wahlkampf.

Vom Wahlkampf waren junge Menschen aber enttäuscht. Ihre Interessen blieben außen vor.

Der Wahlkampf war jedoch für die Merheit der jungen Menschen enttäuschend. Nicht einmal ein Viertel der 14- bis 24-Jährigen (23 %) fühlte sich durch die Kommunikation der Politker:innen und Parteien allgemein angesprochen. Weniger als die Hälfte (39 %) hatte zudem den Eindruck, im Wahlkampf würde über die besten politischen Inhalte gestritten und für fast drei Viertel (73 %) ging es vor allem um Personen oder Parteien.

Ihre eigenen Anliegen und Interessen sah nur ein Fünftel der 14- bis 24-Jährigen (21 %) im Wahlkampf ausreichend berücksichtigt und nur etwas mehr als ein Drittel (38 %) hatte den Eindruck, Parteien würden sich überhaupt um ihre Stimme bemühen.

Auf die Wahlbeteiligung junger Menschen wirkte sich der Wahlkampf wenn überhaupt negativ aus. Zwar äußerten 92 Prozent der Wahlberechtigten unter den Befragten die Absicht wählen zu gehen, aber nur 42 Prozent fühlten sich durch die Kommunikation im Wahlkampf dazu motiviert.

Wahlkampfthemen junger Menschen werden größtenteils nicht berücksichtigt

Nicht nur die Kommunikation, sondern auch die von Politiker:innen und Parteien behandelten Themen holten junge Menschen im Wahlkampf wenig ab. Das Thema Umwelt- und Klimaschutz, das den Befragten am wichtigsten ist, hatte auch im Wahlkampf einen hohen Stellenwert. Andere für junge Menschen wichtige Themen wie etwa Bildung, Gesundheit und Digitalisierung sowie Arbeit haben nach ihrer Ansicht aber nur eine untergeordnete Rolle gespielt.

Junge Menschen blicken skeptisch auf die politische Entwicklung und eine kommende Regierung

Die Art des Wahlkampfs wirft für junge Menschen auch einen Schatten auf eine zukünftige Regierung. Nur gut ein Drittel (34 %) der 14- bis 24-Jährigen schöpft aufgrund des Wahlkampfes die Hoffnung, dass eine neue Bundesregierung sich besser um die Belange junger Menschen kümmert.

Auch die politische Entwicklung insgesamt wird negativ beurteilt. Nur ein Fünftel der 14- bis 24-Jährigen gibt an, dass ihre Generation mit Zuversicht auf die politische Entwicklung schaut.

Mehr junge Politiker:innen braucht das Land

54 Prozent der jungen Menschen sprechen sich für mehr junge Politiker:innen aus, um die Berücksichtigung ihrer Interessen zu verbessern (siehe Abbildung 8). Das Ergebnis der Bundestagswahl gibt hier Anlass zur Hoffnung. Im neuen Bundestag sind knapp neun Prozent der Abgeordneten 30 Jahre oder jünger. Das sind fast drei Mal so viel wie nach der Bundestagswahl 2017. Allerdings ist hier auch noch Luft nach oben, denn verglichen mit ihrem Anteil an der Gesamtbevölkerung von etwa 30 Prozent sind die Unter-30-Jährigen im Bundestag noch deutlich unterrepräsentiert.

Datenbasis: Die Erhebung wurde vom Befragungsinstitut Infratest dimap Gesellschaft für Trend- und Wahlforschung mbH durchgeführt. Die Grundgesamtheit für die Befragung bildeten deutschsprachige junge Menschen im Alter von 14 bis 24 Jahren in Privathaushalten in Deutschland, die das Internet nutzen. Die Erhebung wurde vom 07. bis zum 27. September 2021 durchgeführt und als Online-Erhebung (Computer Assisted Web Interviewing = CAWI) angelegt. Insgesamt nahmen 2.124 Personen an der Befragung teil.

Quelle: Vodafone Stiftung Deutschland gGmbH (ots)


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