SPD will Konsumgutscheine - Meinungen gehen auseinander
Archivmeldung vom 03.12.2008
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Freigeschaltet durch Oliver RandakIn der Diskussion um eine mögliche Ankurbelung der Wirtschaft durch Gutscheine lehnten die Politiker der Union den Vorschlag der Konsumgutscheine, den die SPD-Abgeordneten machten, entschieden ab.
Auch an der Spitze der SPD wäre man sich nicht einig. Das Finanzministerium, von Peer Steinbrück geführt, bezeichnete die Konsumgutscheine als "absurden Unsinn".
Investitionen in die Infrastruktur sollen jetzt nach
CDU und SPD als Konjunkturhilfe wirken. Weitere Schritte werden
allerdings bis Anfang Januar nicht festgelegt.
Im Januar wird die SPD eine Investitionskonferenz
abhalten. Laut Fraktionschef der SPD, Peter Struck, würden dazu
Bürgermeister und Kommunalpolitiker geladen werden, so die dpa. "Wir
wollen von vor Ort direkt erfahren, wo wir mit weiteren Investitionen
helfen können."
Pro Konsumgutscheine sind SPD-Linke wie Partei-Vize
Andrea Nahles, der saarländische Landesvorsitzende Heiko Maas und der
Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach.
Lauterbachs Vorschlag lautet, nach Angaben der
"Süddeutschen Zeitung", alle Erwachsenen erhalten einen Gutschein in
Höhe von 500 Euro, innerhalb von acht Wochen können dafür Güter gekauft
oder Rechnungen von Handwerkern beglichen werden, vorausgesetzt, es
würde ein Eigenanteil von 200 Euro geleistet.
Peter Bofinger ist auch für die Gutscheine, er spricht
von 125 Euro pro Bürger, die Besserverdiener sollten nicht bedacht
werden, um die Kosten geringer zu halten.
Roland Koch (CDU), der hessische Ministerpräsident, ist
gegen die Konsumschecks, er nennt es: "geradezu verrückt, fahrlässig
und falsch, eine politische Debatte darüber anzufangen, dass der Staat
Konsumschecks ausgibt".
Das aktuelle Konjunkturpaket wird mit elf Milliarden Euro verabschiedet. Die Länder sind aber nicht bereit in dem Masse Kosten zu übernehmen, wie die Bundesregierung das plante.