Wirtschaftsstaatssekretärin warnt vor "Versorgungsengpässen"
Archivmeldung vom 16.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWirtschaftsstaatssekretärin Franziska Brantner (Grüne) hat vor den Konsequenzen eines Importstopps für russische Energieträger gewarnt. "Ein sofortiges totales fossiles Energieembargo hätte massive Folgen, ökonomisch und sozial", sagte sie dem Internetportal des Fernsehsenders ntv.
"Wir
kämen zwar gut durch bis zum Sommer, aber im Winter müssten wir mit
sehr hoher Wahrscheinlichkeit mit Versorgungsengpässen rechnen."
Deutschland und die EU müssten in der Lage sein, die Sanktionen lange
durchzuhalten. "Nichts wäre gewonnen, wenn wir nach wenigen Wochen
wieder zurückrudern würden", sagte Brantner. Deshalb mache die
Bundesregierung jetzt kein sofortiges Embargo für alle fossilen Energien
aus Russland, gehe aber stattdessen sehr konsequent Schritt für Schritt
in die Unabhängigkeit.
Dass sich Europa in der
Energieversorgung unabhängiger mache und seine Lieferketten
diversifiziere, sei "das Gebot der Stunde". Brantner forderte beim
Umgang mit den hohen Energiepreisen Entlastungen für weite Teile der
Gesellschaft. "Das betrifft besonders Geringverdiener, geht aber bis in
die Mittelschicht hinein, das ist nicht nur Hartz IV." Auch Unternehmen,
die von den Energiepreisen besonders betroffen sind, müssten
Unterstützung erhalten.
"Im Moment kann angesichts der aktuellen
Notlage niemand seriös vorhersagen, ob wir die Schuldenbremse nächstes
Jahr einhalten können", sagte die Grünen-Politikerin. Die
Bundesregierung müsse sich "jetzt auf die soziale und wirtschaftliche
Bewältigung der Kriegsfolgen konzentrieren".
Quelle: dts Nachrichtenagentur