Innenminister wollen Frauen besser vor Gewalt schützen
Archivmeldung vom 17.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Innenminister von Bund und Ländern wollen härter und gezielter gegen Gewalt gegen Frauen vorgehen. Das geht aus einer Beschlussvorlage der seit Mittwoch tagenden Innenministerkonferenz (IMK) hervor, über die "Business Insider" berichtet.
Konkret planen die Minister, gegen Frauen gerichtete Straftaten in den polizeilichen Statistiken genauer zu erfassen und dadurch in den polizeilichen Erfassungssystemen noch sichtbarer zu machen. "Denn die Basis für eine Optimierung der jeweiligen Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen bilden aussagekräftige Daten. Sie sind die Grundlage einer konsequenten und erfolgreichen Arbeit unserer Polizei", sagte Baden-Württembergs Innenminister Strobl (CDU).
Man wolle genauer ausmachen, was die Tatmotive sind.
Zusammen mit den Vertretern der anderen Länder und dem Bund will er eine Arbeitsgruppe zur "Bekämpfung von geschlechtsspezifisch gegen Frauen gerichteten Straftaten" einrichten. Baden-Württemberg übernehme sehr gerne die Federführung. Die Gruppe soll bereits in der Herbstsitzung der Innenminister über erste Erkenntnisse berichten. Debattiert wird auch, ob das Bundesinnenministerium in Zusammenarbeit mit dem Bundeskriminalamt und dem -familienministerium eine Opferbefragung zu Gewalterfahrungen durchführen soll, die die Erfahrungen der Geschlechter gegenüberstellt.
Zudem mahnt IMK-Chef Strobl: "Sprache wird hauptsächlich im digitalen Raum zu oft als Waffe eingesetzt. Hasserfüllte Sprache überschreitet oftmals die Schwelle zur Strafbarkeit und wird dabei zu häufig hingenommen oder ignoriert, anstatt angezeigt." Eine Meldestelle könne hier bei der niedrigschwelligen Anzeige unterstützen. "Jede dritte Frau in Deutschland wird im Laufe ihres Lebens Opfer von Gewalt. Das dürfen wir nicht dulden", sagte Strobl. Frauenfeindlichkeit und Hass gegen Frauen äußerten sich heutzutage sowohl analog als auch digital. Dieses Feld der Kriminalität decke Straftaten ab von der häuslichen Gewalt bis zum Stalking.
Quelle: dts Nachrichtenagentur