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Niedersächsischer Umweltminister warnt: Tausenden Windrädern droht das Aus

Archivmeldung vom 22.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ein brennendes Windrad /Windkraftanlage.
Ein brennendes Windrad /Windkraftanlage.

Bild: Screenshot Youtube Video: "Brennendes Windrad bei Scholen" / Eigenes Werk

Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies (SPD) warnt davor, dass bundesweit Tausenden Windrädern der ersatzlose Rückbau droht und Deutschland dadurch seine Klimaziele verfehlen könnte. Der SPD-Politiker verwies auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" darauf, dass in den kommenden Jahren ein großer Teil der Windkraftanlagen den Förderanspruch nach dem "Erneuerbare-Energien-Gesetz" (EEG) verliert.

Der wirtschaftliche Weiterbetrieb sei damit fraglich, so Lies. Er sagte: "Allein in Niedersachsen erreichen bis Ende 2025 etwa 3500 Windenergieanlagen mit 4,3 Gigawatt Leistung ihr Förderende." Das entspreche etwa fünf Kohlekraftwerken, so der Minister.

Ein Gutachten im Auftrag seines Ministeriums kommt zu dem Ergebnis, dass ein großer Teil der Anlagen zurückgebaut wird. Der Weiterbetrieb lohnt sich demnach nicht. Etwa 1700 Standorte wiesen indes Potenzial für ein sogenanntes Repowering - also den Ersatz der alten Windräder durch neuere und oftmals leistungsstärkere Anlagen - auf. Allerdings gebe es zahlreiche Hindernisse: Allein an 600 Standorten bestünden Höhenbegrenzungen, die den Neubau stärkerer Anlagen unwahrscheinlich machten. 20 Prozent der Standorte könnten zudem wegen strengerer Regeln der Flugsicherung aufgegeben werden.

Lies nannte die Ergebnisse eine Katastrophe und forderte Priorität für das Repowering von Windparks. "Moderne neue und leistungsfähigere Anlagen sind notwendig. Etablierte und oft auch akzeptierte Standorte müssen weiter prioritär genutzt werden können." Zur Erreichung der Klimaziele müssten aber auch alte Anlagen weiter am Netz bleiben, so der Minister. Er schlug daher vor, den Betreibern einen fest vorgegebenen Fixpreis über einen Zeitraum von sieben Jahren zuzusichern, den sie pro Kilowattstunde erhalten. Der SPD-Politiker nannte eine Summe von 4 Cent für die Anschlussförderung.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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