Kramp-Karrenbauer für neue Leitkulturdebatte
Archivmeldung vom 01.10.2015
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie saarländische Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) hat sich angesichts des Flüchtlingsandrangs in Deutschland für eine neue Leitkulturdebatte ausgesprochen. "Wir müssen die Debatte ausführlich und breit führen", sagte Kramp-Karrenbauer dem "Handelsblatt". "Die Situation zwingt uns zu verdeutlichen, wofür wir stehen und wozu wir bereit sind. Wir müssen sagen, wen wir brauchen und wen wir wollen."
Nach Kramp-Karrenbauers Vorstellung geht es um einen Dreiklang aus Einwanderung aus Eigeninteresse, humanitärer Verpflichtung und Integration. "Dabei gilt es, nicht mehr die Fehler der Vergangenheit zu machen", betonte die CDU-Politikerin. Es müsse jedem Menschen mit Respekt begegnet und kulturelle Eigenheiten akzeptiert werden. "Aber es gibt Grundregeln bei uns, die sind nicht zu verhandeln. Deshalb habe ich es zum Beispiel schon immer kritisch gesehen, Mädchen vom Sportunterricht freizustellen." Männer und Frauen seien gleichberechtigt, betonte die Saar-Regierungschefin. Deshalb dürften auch Frauen etwa am Sportunterricht teilnehmen. "Die Gleichberechtigung ist Teil unserer Leitkultur", betonte Kramp-Karrenbauer. "Dazu gehört, dass Frauen sich anziehen wie sie wollen und sich Menschen beispielsweise auf der Straße küssen." Kramp-Karrenbauer plädierte für ein Patensystem, um den Flüchtlingen die deutsche Leitkultur zu vermitteln. "Ich führe dazu Gespräche mit den Verbänden", sagte sie. Hier komme den liberalen Vertretern eine große Rolle zu. "Auch die Migranten, die hier bereits gut leben, können da einen wichtigen Beitrag leisten. Sie müssen unsere Werte und Regel übersetzen und vermitteln", sagte die CDU-Politikerin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur