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Sachsen-Anhalts Wohnungsverbände fordern mehr Unterstützung

Archivmeldung vom 23.01.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.01.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bitten, Betteln, Verlangen (Symbolbild)
Bitten, Betteln, Verlangen (Symbolbild)

Bild: Petra Bork / pixelio.de

Angesichts hoher Wohnungsleerstände in Sachsen-Anhalt fordern Verbände der Wohnungswirtschaft mehr staatliche Unterstützung. Laut Analysen steigt die Zahl der nicht bewohnten Bestände seit Jahren an, 2022 lag die Quote bei 14,8 Prozent (2018:12,9 Prozent).

Die höchsten Leerstände haben Dessau-Roßlau (20,4 Prozent), Mansfeld-Südharz (15,3 Prozent) und Jerichower Land (15 Prozent). In die Zahlen flossen Bestände der genossenschaftlichen und kommunalen Wohnungsunternehmen ein. Es fehlten ausreichende Förderprogramme, sagte Daniel Jircik, Referent vom Verband der Wohnungswirtschaft (VDW), der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Mittwochsausgabe). "Wohnungsunternehmen müssen Aufgaben wie Modernisierung und Rückbau erfüllen können. Politisch werden momentan gegenteilige Zeichen gesetzt." So gebe es einen Antrags- und Zusagestopp der staatlichen Förderbank KfW für vier Programme im Bereich Wohnen und Bauen. "Die für Rückbauförderung bereitgestellten Mittel sind rückläufig."

Wie Zahlen des Beratungsinstituts Empirica mit dem Immobilienspezialisten CBRE für 2022 ergaben, hat Sachsen-Anhalt die höchste Leerstandsquote bundesweit "Die Bevölkerungszahlen sinken kontinuierlich und stärker als in anderen Bundesländern. Damit stehen immer mehr Wohnungen leer", sagt Matthias Kuplich, Direktor des Verbands der Wohnungsgenossenschaften (VDWG). Von Leerstand betroffen "sind vor allem die ländlichen Gebiete in Ostdeutschland", so Jircik. Zwar habe es 2022 einen Effekt durch Zuwanderung gegeben, "er reichte aber im ersten Halbjahr 2023 schon nicht mehr aus, um hohe Sterberaten zu kompensieren". Wohnungsunternehmen fehlten so Einnahmen. Zudem sind Baukosten und Zinsen gestiegen, das erhöht Kosten für Neubauten und Investitionen in Bestandswohnungen.

Sachsen-Anhalts Infrastrukturministerium verweist dagegen auf die Städtebauförderung von Bund und Land, jährlich rund 90 Millionen Euro für Aufwertungsprojekte. Geplant ist zudem ein neues Aufzugsprogramm. Beim Abriss bestehe weiter "Handlungsbedarf", sagt Ministerin Lydia Hüskens (FDP). Sie wolle die Abriss-Förderung erhalten. Im Fokus steht aber "die Modernisierung vorhandenen Wohnraums, um Menschen lebenswerte Quartiere anzubieten".

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)


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