Lehrer wegen politischer Haltung gefeuert
Archivmeldung vom 05.11.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittEin Berliner Gymnasium hat den Chemielehrer Hendrik Pauli entlassen, da er bei Pegida-Märschen mitdemonstriert hat, berichtet die „Bild“-Zeitung.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" meldet weiter: "Pauli sei nach drei Wochen Arbeit am Evangelischen Elite-Gymnasium zum Grauen Kloster in Berlin entlassen worden. Die Kündigung sei damit erklärt worden, dass der 38-Jährige sich mit seinen politischen Aktivitäten nicht im verfassungsrechtlichen Rahmen bewegt habe. Der Lehrer habe sich nach den drei Wochen noch in Probezeit befunden.
Die Schule habe erfahren, dass Pauli mit der „Identitären Bewegung“ symphatisiere und an „Bärgida“-Märschen teilgenommen habe. Wenn ein Lehrer offen Sympathien für vom Verfassungsschutz beobachtete Organisationen bekunde, dann „haben wir ein Problem", zitiert „Bild“ den Vorstand der Schulstiftung der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg, Frank Olie.
„Wir hatten erhebliche Zweifel an der pädagogischen Eignung“, so Olie.
Dass der Lehrer Schatzmeister der AfD in Berlin-Neukölln ist, sei kein Grund für die Entlassung gewesen, fügte der Vorstand hinzu.
„Ich kann die Bereiche Schule und Politik gut trennen und habe an der Schule in den drei Wochen nie etwas politisiert“, meldet sich der Lehrer selbst zu Wort. Dass es die Schulleitung nicht über seine politische Haltung informiert habe, sei sein gutes Recht.
Zuvor war berichtet worden, dass ein Kommunist in Bayern Berufsverbot bekommen hätte. Der Doktorand Kerem Schamberger sollte im Oktober eine Stelle an der Ludwig-Maximilians-Universität München antreten. Da Schamberger Kommunist ist, muss nach einem Gesetz aus dem Jahre 1972 der bayrische Verfassungsschutz seine Einstellung vorher genehmigen. Die Antwort steht seit Monaten aus. Hier ein Interview mit Herrn Schamberger."
Quelle: Sputnik (Deutschland)